Eine Handvoll Wasser

Es gibt eine Überraschung im Spielfilmdebüt des Regisseurs Jakob Zapf – Jürgen Prochnow, seit ein paar Jahren nur noch selten im Kino zu sehen, spielt eine Hauptrolle. Nonchalant wie immer bewegt er sich durch den Film, beinahe zu attraktiv für den übellaunigen Rentner, den er darstellen soll. Der heißt Konrad, sitzt seit dem Tod seiner Frau verbittert in einem Haus am Rand von Frankfurt und will mit niemandem etwas zu tun haben. Er hadert mit seiner lesbischen Tochter, misstraut der neugierigen Nachbarin und vernachlässigt sogar die Fische im Aquarium.

Die Kamera nützt den Star weidlich aus. Oft rückt sie ganz nah an Prochnow heran, an Gesicht und Mienenspiel. Das lohnt; man folgt der Geschichte von „Eine Handvoll Wasser“ manchmal nur deshalb so gerne, weil Prochnow die Rolle mit großer Sensibilität ausfüllt. Er lässt das Leid von Konrad durch den Ärger schimmern, so wie er später Anflüge plötzlicher Zuneigung sichtbar macht, obwohl Konrad, auch das kann man in seiner Mimik lesen, sich von allen Gefühlen abgewandt hat und nur widerwillig umkehren will.