Sechzehn Stunden Ewigkeit

Simon von Gaißach | 14.02.2021

Die Rechnung geht nicht auf Pünktlich zum Valentinstag-Wochenende bedenken uns die Amazon Studios mit einer romantischen Komödie der etwas anderen Art. Ian Samuels inszenierte basierend auf der Kurzgeschichte von Lev Grossman (auch Drehbuch) "The Map of Tiny Perfect Things", in der zwei Jugendliche den Weg aus der Sechzehn-Stunden-Zeitschleife suchen, in der beide gefangen sind. Zunächst nur zum Zeitvertreib, später mit einem sich offenbarenden Sinn dahinter, sammeln Mark und Margaret eben diese kleinen feinen Momente, die den Tag so einzigartig machen. Sie stellen die Theorie auf, dass alle Menschen schlafen und nur die beiden wach sind, doch ahnen sie schon bald, dass es vielleicht eben genau anders herum ist... Der Ansatz des Films imponiert, dass es sich lohnt all die kleinen feinen Momente des Alltags zu feiern, auch ist das Bestreben zum Ausweg aus dem Loop zumindest für Margaret eine Coming-of-Age-Geschichte, doch leider hakt er an einigen Ecken. So ufern die aufwändig choreographierten Szenen, in denen sich Mark traumwandlerisch durch seinen immergleichen Alltag streunt durch ihre Redundanz in bloße Effekthascherei aus. Auch sind die ständig wechselnden Kostüme von Kyle Allen (Mark) und Kathryn Newton (Margaret) einfach zu betont alternativ. Die künstlerischen Ambitionen von Mark manifestieren sich nicht in seinem Wesen, seine oberflächliche amerikanische Coolness erschöpft sich schon nach der ersten halben Stunde. Obwohl es dann gegen Ende doch kurz interessant und ein möglicher Ausweg aus dem Loop-Dilemma in Aussicht gestellt wird, so ist die letzte Einstellung nicht nachvollziehbar und hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. So kann diese Boy-meets-Girl-Geschichte zeitweise ganz gut unterhalten, doch weder Spiel noch Drehbuch noch Musik berühren nachhaltig.