The Nevers

Im Grunde sind die ersten vier Episoden von Joss Whedons neuer Serie „The Nevers“ ein kleines erzählerisches Manifest gegen das hartnäckige Zuschauerbegehren, immerzu alles von der ersten Minute an verstehen zu wollen. Denn anstelle einer – im Seriengenre zum guten Ton gehörenden – wohlgeordneten Exposition, setzt Whedon auf das Prinzip der gezielten Publikumsüberforderung. Ein gestalterisches Tohuwabohu, das zwar grundlegende Konventionen der Charaktereinführung und des Etablierens einer Erzählwelt samt dazugehörender Plotstruktur einhält, dies jedoch so geballt und narrativ verdichtet vornimmt, dass man als Zuschauer in dem Gewimmel schnell die Übersicht verliert. Es scheint also ratsam, sich der neuen Show des Schöpfers von Serien wie „Buffy – Im Bann der Dämonen“, „Angel“ oder „Firefly“ mit einem möglichst offenen Bewusstsein zu nähern und das gepflegte Chaos zunächst einmal ergebnisoffen auf sich wirken zu lassen.

Die Männerklasse fühlt sich durch weibliche Superkräfte bedroht

Im Fokus der „Nevers“, ein Titel, dessen Bedeutung sich in den ersten Folgen der Serie noch nicht offenbart, stehen eine Reihe von Frauen, die in Folge eines kosmischen Ereignisses besondere Fähigkeiten