The Dance of Reality

Die Realität nicht als etwas Starres und Unbewegliches, sondern als Tanz, als Kombination von Bewegungen, die zwar Regeln und Mustern obliegen, aber letztlich selbstgewählt und frei sind. So zeigten es die Filme des chilenischen Regisseurs Alejandro Jodorowsky in den 1970ern, als er mit wilden Midnight Movies wie „El Topo“ oder „Montana Sacra – Der heilige Berg“ zum Kultregisseur avancierte. Geschichten über Transformationen in transformativen Zeiten. Und so zeigen es seine autobiographischen Filme heute. Jetzt, wo sie im Blick zurück eine neue Logik entwickeln: die der Erinnerung. „The Dance of Reality“ von 2013 – in Deutschland bis zur kürzlichen Veröffentlichung beim Streamingdienst MUBI nur auf Festivals zu sehen – lässt Autobiographie, Erinnerung, Geschichte, Fiktion und Magie einen Reigen tanzen. Ein zorniger Blick zurück, der dennoch immer von Vergebung träumt.

Der große Synkretist unter den Regisseuren

Als Jodorowsky nach über zwanzig Jahren zum Kino zurückkehrt, werden seine Filme fast von seiner Präsenz als öffentliche Person und Guru überstrahlt. Jodorowsky, das ist der Mann mit dem schlohweißen Haar und dem stechenden Blick, der