White on White

Eines der bekanntesten Gemälde des suprematistischen Malers Kasimir Malewitsch zeigt ein „Weißes Quadrat auf weißem Grund“ (1917). Englischer Titel: „White on White“. Differenz im Gleichen, Abstufungen von Unschuld, Heiligkeit, Frieden und natürlich auch Leere. Nicht der Manichäismus seiner berühmten schwarzen Quadrate, sondern ein subtilerer Kontrast. „White on White“, der zweite Film des auf Ibiza geborenen Filmemachers Theo Court, stellt unentwegt derart feine und weniger feine Unterschiede aus. Unschuld, Heiligkeit und Frieden werden langsam pervertiert, waren vielleicht immer nur Illusion. Die Leere bleibt.

Das Weiß des Titels meint zunächst den Schnee der chilenischen Provinz Feuerland. In dieses Nirgendwo verschlägt es den Fotografen Pedro (Alfredo Castro), einen traurigen Mann, der oft wirkt, als wäre sein Beruf ein Fluch, der ihn zum passiven Beobachten der Welt verdammt. Er soll für einen Großgrundbesitzer namens Porter Hochzeitsfotos schießen, strandet dann aber förmlich auf seinem Anwesen. Es ist das erste von drei Bildern, die den Film gliedern. „White on White“ ist ein Film über Entstehung und Wirkung von Bildern, über ihre Gemachtheit und ihre Macher.