High-Flyers

„Du hast keine Chance, aber nutze sie!“ Im Sinne Herbert Achternbuchs steht der jugendliche Straftäter Rutger de Man (Josha Stradowski) schon zu Beginn der niederländischen Actionserie „High-Flyers“ vor dem Abgrund. Entweder bewirbt sich der Verkehrsrowdy jetzt und sozusagen als letzten Ausweg bei der königlichen-niederländischen Militärakademie um einen Ausbildungsplatz – oder er wandert als Wiederholungstäter auf dem schnellsten Weg ins Gefängnis.

Der ebenso schweigsame wie hochgewachsene Mann stammt aus schwierigen Familienverhältnissen. Er hat offensichtlich keine Mutter (mehr), dafür aber eine Schwester namens Melanie (Lisa Zweerman), zu der er allerdings schon lange Zeit keinen Kontakt mehr pflegt. Und was ist mit Rutgers Vater? Den soll er als Kind eigenhändig erschlagen haben! Jenes obskure Kindheitstrauma, dessen Aufklärung später die niederländische Presse auf den Plan rufen wird, strukturiert im Kern die acht Episoden von „High-Flyers“. Dementsprechend kryptisch, aber in raffiniert montierten Einsprengseln kehrt er als dramaturgisches Movens im Neo-Noir-Look bis zur letzten Episode mehrfach wieder.