Ein Junge namens Weihnacht

Familienfilm | Großbritannien 2021 | 104 Minuten

Regie: Gil Kenan

Ein elfjähriger Junge folgt im verschneiten Lappland heimlich seinem Vater, der in eine sagenumwobene Region aufgebrochen ist, in der Wichtel leben und es alles im Überfluss gibt. Allerdings sind die grantigen Wesen auf Fremde nicht gut zu sprechen, sodass der Junge sich etwas einfallen lassen muss, um ihnen die Fröhlichkeit zurückzubringen. Der fantasievolle, liebevoll ausgestattete Weihnachtsfilm nach einem Kinderbuch-Bestseller erzählt von der Bewährung eines Heranwachsenden, der Misstrauen und Missgunst überwinden muss, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. - Ab 8.
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Filmdaten

Originaltitel
A BOY CALLED CHRISTMAS
Produktionsland
Großbritannien
Produktionsjahr
2021
Produktionsfirma
Blueprint Pic./Netflix/StudioCanal
Regie
Gil Kenan
Buch
Ol Parker · Gil Kenan
Kamera
Zac Nicholson
Musik
Dario Marianelli
Schnitt
Richard Ketteridge · Peter Lambert
Darsteller
Henry Lawfull (Nikolas) · Jim Broadbent (Vater Vodol) · Sally Hawkins (Mutter Something) · Toby Jones (Väterchen Topo) · Michiel Huisman (Joel)
Länge
104 Minuten
Kinostart
18.11.2021
Fsk
ab 6; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 8.
Genre
Familienfilm | Literaturverfilmung | Weihnachtsfilm
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
StudioCanal
Verleih Blu-ray
StudioCanal
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Fantasievoller Weihnachtsfilm um einen 11-jährigen Jungen, der auf der Suche nach seinem Vater auf Wichtel, Elfen und fliegende Rentiere stößt und die Welt zu einem besseren Ort machen will.

Diskussion

„Ein Junge namens Weihnacht“ ist ein weiterer Film, der die Bedeutung des Weihnachtsfestes herausstellt und gleichzeitig ein Loblied aufs Geschichtenerzählen singt. Maggie Smith spielt nämlich in der Rahmenhandlung eine ungeliebte Tante, die im winterlichen London der Gegenwart auf ihre drei Nichten und Neffen aufpassen soll und sie dabei mit einem Märchen unterhält. Zuvor war sie durch adventlich erleuchtete, liebevoll geschmückte Straßen gegangen. Dann beginnt sie zu erzählen. Die eigentlich unwilligen Kinder hören immer aufmerksamer und fordernder zu, wie gelegentliche Zwischenschnitte beweisen.

Auf dem Weg nach Wichtelgrund

Nikolas ist elf Jahre alt und lebt mit seinem Vater Joel irgendwo im finnischen Lappland. Sie wohnen in einer Holzhütte, der Winter ist bitterkalt, es mangelt an warmer Kleidung und regelmäßigen Mahlzeiten. Da beschließt Joel, das sagenhafte Dorf Wichtelgrund im hohen Norden zu suchen, wo es von allem reichlich geben soll. Er lässt Nikolas in der Obhut seiner Tante Carlotta zurück. Doch die setzt, kaum angekommen, Nikolas vor die Tür, um ihre Ruhe zu haben. Kurzentschlossen macht sich der Junge, unterstützt von einer Karte und begleitet von der sprechenden Maus Miika, auf den Weg nach Wichtelgrund.

Eine mysteriöse, aber auch sehr eigenwillige Elfe steht ihm mit Rat und Tat zur Seite. Allerdings sind die grantigen Bewohner des Dorfes nach bitteren Erfahrungen auf Fremde nicht gut zu sprechen. Nikolas muss sich etwas einfallen lassen, wenn er den Wichteln die Fröhlichkeit zurückbringen will.

Nach dem gleichnamigen Bestseller von Matt Haig inszenierte Regisseur Gil Kenan einen fantasievollen Kinderfilm, in dem es um den Geist des Weihnachtsfestes geht, um die Idee des Schenkens, um das Aufgehobensein in einer kleinen Gemeinschaft. Doch zunächst beginnt der detailfreudige Film ganz anders, als alltäglicher Kampf ums Überleben. Daran ändert auch die wunderschöne, schneebedeckte Landschaft nichts, die mit ihrer Weite und Unwirtlichkeit stets auch Gefahr ausstrahlt.

Nicht alles ist Gold, was glänzt

Auch auf die Menschen ist kein Verlass, wie die von Kristen Wiig gespielte egoistische Tante beweist. Doch mit Beginn der Reise wird der Film immer fantastischer. Elfen, Trolle, eine sprechende Maus, ein fliegendes Rentier und schließlich die liebevoll charakterisierten Wichtel zeugen davon, dass Matt Haig mit seinem Buch ein ganz eigenes Universum geschaffen hat. Besonders die Wichtel, dargestellt von Jim Broadbent bis Toby Jones, machen in ihrer äußerlichen Unterschiedlichkeit viel Freude; das kleine Dorf mit seinen putzigen Gassen und runden Häusern ist eine Augenweide.

Allerdings ist auch hier nicht alles Gold, was glänzt; besonders Sally Hawkins als Mother Something sorgt mit ihrem Misstrauen und ihrer Zauberkraft für dramatische Konflikte und turbulente Action, denen Nikolas etwas entgegensetzen muss.

Die Suche nach einem Platz in Leben

Im Zentrum des Films steht damit die Bewährung eines heranwachsenden Jungen; es geht um seine Bestimmung und seinen Platz im Leben. Höhepunkt des Films ist ohne Zweifel das Herstellen und Verpacken der vielen Geschenke; hier hat jeder Wichtel, gemäß seiner Fähigkeiten, eine andere Aufgabe. Ein Rädchen greift ins andere – eine geschäftige Spielzeugmanufaktur, die kleine Kinozuschauer verzaubern wird.

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