Kleo

Stasi-Agenten, die im nicht-sozialistischen Ausland eingesetzt wurden, nannte man „Kundschafter des Friedens“. Eine euphemistische Wendung, die viel über die ideologische Maschinerie der DDR aussagt: Man war eben davon überzeugt, das Gute in die Welt zu bringen. Daran glaubt auch Kleo (Jella Haase). Mit Haut und Haaren hat sie sich der glänzenden Zukunft des Bauern- und Arbeiterstaates verschrieben und räumt als Auftragskillerin die Klassenfeinde mit äußerster Präzision aus dem Weg.

1987 jubelt sie einem Kerl im Westberliner Club „Big Eden“ vergiftetes Kokain unter. Eine Line genügt, und „das feindliche Subjekt“ bricht auf der Toilette tot zusammen. Das wäre eigentlich eine einfache Sache, wenn da nicht Sven Petzold (Dimitrij Schaad) an der Bar gesessen hätte. Der ist im Betrugsdezernat ein kleiner Fisch, fühlt sich aber zu größeren Aufgaben berufen. Bei der Frau im weißen Kleid und mit einem Messer im Strumpfband ist allerdings sein Spürsinn alarmiert. Doch niemand will ihm Glauben schenken. Aus unerfindlichen Gründen wird der Todesfall als Herzversagen eingestuft. Ein Phantombild von Kleo macht trotzdem die Runde, was in der DDR für helle Aufregung sorgt.