Ad Vitam
Action | Frankreich/Belgien 2025 | 95 Minuten
Regie: Rodolphe Lauga
Filmdaten
- Originaltitel
- AD VITAM
- Produktionsland
- Frankreich/Belgien
- Produktionsjahr
- 2025
- Produktionsfirma
- Cabanes Prod./Caneo Films/Les Films du Cap
- Regie
- Rodolphe Lauga
- Buch
- Guillaume Canet · Rodolphe Lauga
- Kamera
- Vincent Mathias
- Musik
- Amin Bouhafa
- Schnitt
- Yann Malcor · Marion Monnier
- Darsteller
- Guillaume Canet (Franck) · Stéphane Caillard (Leo) · Nassim Lyes (Ben) · Zita Hanrot (Manon) · Alexis Manenti (Nico)
- Länge
- 95 Minuten
- Kinostart
- -
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Action | Thriller
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Actionthriller um einen französischen Ex-Polizisten, der beim Versuch, seine entführte, hochschwangere Frau zu befreien, in eine gefährliche Staatsaffäre gerät.
Als der Ex-Polizist Franck Lazarev (Guillaume Canet) und seine hochschwangere Frau und ehemalige Kollegin Léo (Stéphane Caillard) nach Hause kommen, wartet eine böse Überraschung auf das Paar: Zum zweiten Mal sind Unbekannte in ihre Pariser Wohnung eingebrochen und habe alles durchsucht. Das Paar vermutet, dass der Einbruch damit zu tun hat, dass Franck bis vor kurzem ein hochmotiviertes Mitglied der „Groupe d’intervention de la Gendarmerie nationale“ (GIGN), der Eingreiftruppe des französischen Staats, war. Bis zu einem schmerzhaften Bruch: Als er sich vor einiger Zeit mit Kollegen nach einer Meldung über Schüsse in einem Hotel zum Tatort begeben hatte, kam es zu einer verhängnisvollen Schießerei, bei der sein Kollege, Freund und Wohnungsnachbar Nico (Alexis Manenti) erschossen wurde. Weil sein Chef die Vertrauensbasis als gestört betrachtete, entließ er den Spezialpolizisten.
Ein geradliniger Actionthriller
Die Vermutung der Eheleute, die Vergangenheit Francks könne das Motiv für die Einbrüche sein, erweist sich als richtig. Kurz darauf dringt eine Handvoll vermummter Männer in ihre Wohnung ein und überwältigt Franck und Léo. Der Anführer der Truppe, Vanaken (Johan Heldenbergh), lässt die Schwangere wegbringen und droht, sie und damit auch das ungeborene Kind zu ermorden, wenn ihm Franck nicht innerhalb von vier Stunden ein wichtiges Beweisstück aushändige. Dieser Gegenstand würde die Verstrickung der französischen Sicherheitskräfte in eine Staatsaffäre belegen, in der es um den US-Geheimdienst und ein heikles Waffengeschäft mit Australien geht. In seiner Not bittet Franck den ehemaligen Kollegen Ben (Nassim Lyes) um Hilfe, der bei dem Hotel-Einsatz angeschossen worden war und danach den Dienst quittiert hatte.
Der geradlinige Action-Thriller von Regisseur Rodolphe Lauga bewegt sich in einem Genre-Terrain, das sich mit rabiaten US-Action-Filmen wie „96 Hours“, „Der Staatsfeind Nr. 1“, „The Equalizer“ oder der Jason-Bourne-Reihe abstecken lässt. „Ad Vitam“ ist in erster Linie ein Starvehikel für den französischen Schauspieler Guillaume Canet: Er hat mit dem Regisseur nicht nur das Drehbuch geschrieben und den Film mit Jean Cottin produziert, sondern auch die Hauptrolle übernommen. Die Figur des Franck hat er für einen Thriller durchaus vielschichtig angelegt, auch wenn er für diese Rolle eigentlich ein paar Jahre zu alt ist. Franck, Sohn eines früh verstorbenen Polizisten, ist ein harter Knochen; er brennt für den Beruf, zeigt im Freundes- und Kollegenkreis aber durchaus auch weiche Seiten. Und er würde alles für die schöne Léo tun, die er in der Spezialeinheit kennen und lieben gelernt hat und die sich vor der Entführung auf ein normales Familienleben mit Baby gefreut hatte. Stéphane Caillard verkörpert diese toughe Frau mit einer Mischung aus starkem Selbstbewusstsein und Verletzlichkeit. Leider bleibt ihre Rolle von der Geiselnahme an jedoch weitgehend passiv – ein verschenktes Potenzial angesichts der ursprünglichen Konzeption der Figur. Auch Nassim Lyes liefert als treuer Kumpel Ben, der sich als tatkräftiger Helfer in höchste Gefahr begibt, eine bemerkenswerte Leistung ab.
Ein üppiger Mix aus Verfolgungsjagden, Schießereien und Co.
Rodolphe Lauga fackelt nicht lange. Schon in der Eröffnungssequenz zeigt er einen fiesen Mordversuch, den Franck jedoch überlebt. Sofort startet er eine heiße Verfolgungsjagd, auf die kurz darauf die nächste Action-Einlage folgt. Erst nach einer Viertelstunde nimmt sich die Regie Zeit für längere Rückblenden, die zehn beziehungsweise neun Jahre zurückschauen und zwischenzeitlich die hartgesottenen Hauptfiguren auch mal privat und beim Feiern zeigen. Allerdings nehmen diese Rückblenden zeitweise auch reichlich Tempo aus dem Thriller. Im letzten Drittel nimmt „Ad Vitam“ dann allerdings wieder Schwung auf, forciert die Spannung und liefert einen üppigen Mix aus Verfolgungsjagden, Schießereien und Action-Einlagen mit reichlich Stunt-Männer-Einsätzen.
Wenn Franck auf der hektischen Flucht vor Gangstern und Polizei allerdings von Auto und Motorrad auf ein Luftsportgerät umsteigt und auch damit akrobatische Leistungen auf dem Niveau von James Bond erbringt, überspannt Lauga den Bogen und lässt den Film fast ins Absurde abdriften. Alles in allem aber ist „Ad Vitam“ ein solide inszenierter Thriller, der durchaus unterhält, sich aber nicht bemüht, im Genre eigenständige Akzente zu setzen.