Halbe Welt

Die Silhouette einer Großstadt bei Nacht, unzählige Glitzerpunkte, dann Eintauchen in den Verkehr, eine Mauer in einer ruhigen Seitenstraße, an der zwei Figuren heimlich verbotene Plakate befestigen. Ein klassischer Filmanfang, der entsprechende Erwartungen weckt: "Halbe Welt" - ein Krimi, Action- oder Erotikfilm? Florian Flicker weiß, was er verspricht, und hält es nicht. Mit der Abenddämmerung und der nächtlichen Beleuchtung in den Städten verband bereits die Romantik die schaurig-schöne Vorstellung einer anderen Welt, die sich im Schein der Gaslampen ihren halb verführerischen, halb bedrohlichen Aktivitäten hingibt. Was wäre, "wenn alle Menschen nachts leben würden, wenn also nachts das Leben blüht und tagsüber die Stadt tot ist"? Diese faszinierende Frage ist der Ausgangspunkt von "Halbe Welt", dem zweiten abendfüllenden Film des österreichischen Regisseurs Florian Flicker.