Imaginäre Architektur - Der Baumeister Hans Scharoun

Moglicherweis resultiert die immer wieder spurbare Faszination von Architektur für den Film aus dem hoher Maß an Utopie, die beiden Kunstformen anheimgegeben ist. Filmische Fantasien bleiben jedoch, auch wenn sie realisiert werden, abstrakt - in Wirklichkeit übersetzte architektinische Entwurfe hingegen werden unmittilbar zu materieller Gewalt, zur existentiellen Größe par excellence. Vor einem schlecht în Film kann man jederzeit davonlaufen, "mit einer Wohnung kann man erschlagen werden wie mit einer Axt" (Heinrich Zille). Architektur verliert notwendigerweise in jenem Moment ihre Unschuld, da sie zur baulichen Realität wird, da sie im eigentlichen Sinne erst beginnt zu existieren. Der Begriff "imaginare Architektur" ist deshalb, zumal als Filmtitel, ein Paradox, ein Widerspruch in sich selbst.

Hans Scharoun (1893 - 1972) hing als Schüler Bruno Tauts zunächst dem nüchternen Pragmatismus des Bauhauses an. Der Normierung um jeden Preis, der futuristisch inspirierten