Santa Clause - Eine schöne Bescherung

Komödie | USA 1994 | 97 Minuten

Regie: John Pasquin

Filmdaten

Originaltitel
SANTA CLAUSE
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
1994
Produktionsfirma
The Walt Disney Company
Regie
John Pasquin
Buch
Leo Benvenuti · Steve Rudnick
Kamera
James Miller
Musik
Michael Convertino
Schnitt
Larry Bock
Darsteller
Tim Allen (Scott Calvin) · Judge Reinhold (Neal) · Wendy Crewson (Laura) · Eric Lloyd (Charlie) · David Krumholtz (Bernard)
Länge
97 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 0; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 10.
Genre
Komödie | Weihnachtsfilm
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
Buena Vista (FF P&S, DD5.1 engl., DD2.0 dt.)
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Diskussion
"Santa Clause" - das Wortspiel des Titels ist erklärungsbedürftig. Um eine Vertragsklausel geht es, jenes Kleingedruckte, das man nur zu gern überliest. Die "Santa-Klausel", wenn man so will. Eigentlich sollte der erfolgreiche Werbefachmann und, weit welliger: begabte Vater Scott Calvin gewarnt sein, als er arglos die Visitenkarte eines nächtlichen Einbrechers entgegennimmt. Aber wann hilft man schon einem abgestürzten Weihnachtsmann wieder auf die Beine? Schließlich war es bei den zahlreichen Querelen mit Sohn Charlie nicht zuletzt um ihre unterschiedlichen Standpunkte bezüglich der Existenz desselben gegangen. Immerhin ist Calvin gutmütig genug, auf Bitten des Gestrauchelten dessen Berufskleidung anzulegen und - wenn auch recht lüstlos - für den Vertrieb der verbliebenen Geschenke zu sorgen. Böse aber ist das Erwachen, als mit dem Fest keineswegs die unverhoffte Berufung zu Ende sein soll. Denn hier nun ist man beim Wortlaut jener, vermeintlichen Zierleiste der Visitenkarte: "Durch Anziehen des Kostüms und Betreten des Schlittens verliert der Träger die ehemaligen Rechte seiner früheren Identität. Soll heißen: einmal Weihnachtsmann, immer Weihnachtsmann. Eine: beängstigende Verwandlung setzt ein; schon bald nimmt Calvins Bauchumfang typische Ausmaße an - was nicht weiter verwundem sollte, wenn man sich nur mehr von Kakao und Pfefferkuchen ernährt. Ein nicht mehr einzudämmender Bartwuchs bedeckt die roten Bäckchen. Kein Zweifel - Weihnachtsmann Calvin ist ein würdiger: Vertreter seiner Zunft.

Voller Ambivalenzen zwischen Alb- und Wunschtraum inszeniert der routinierte Fernsehregisseur John Pasquin sein Kinodebüt als originelle Werwolf-Variante, und Tim Allen gestaltet seinen Part wie eine eigenständige Interpretation von Stevensons "Dr. Jeckyl". Aber es ist ein gutmütiger Mr. Hyde, der da aus ihm herausbricht und gleichwohl den ewigen Zyniker im pointierten Dialog dieser Komödie nicht verstummen läßt. Die: Kinder jedenfalls lieben diesen "Father Christmas", allen voran natürlich: Sohn Charlie. Wie in den klassischen Frank-Capra-Komödien aber mißtraut die rationale, fantasiefeindliche Erwachsenenwelt einem Übermaß an märchenhafter Gutmütigkeit. Calvin wird kurzerhand für verrückt erklärt und hat sich insbesondere gegen den Anwalt seiner früheren Frau zu wehren. Natürlich: wird sich der Weihnachtsmann wider Willen bewähren, wie man es von einer Weihnachtsgeschichte auch nicht anders erwarten darf. Der entwaffnende Humor dieses ungemein kurzweiligen Films aber lenkt dabei Anflüge von Sentimentalität in maßvolle Bahnen. Jedenfalls ist dies kein Film, den Erwachsene in Kinderbegleitung zu fürchten hätten. Obgleich in seiner Grundsubstanz auf den Rezepten der Fernseh-Sitcoms basiert führt er: diese Form, aufgewertet durch liebevolle Ausstattung und sorgfältige Spezialeffekte, zurück zu ihren Ursprüngen in der Gesellschaftskomödie der 30er und 40er Jahre. Das ist weit mehr; als man vom obligatorischen Weihnachtsfilm dieser Saison erwarten kann.
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