Die andere Mutter

Drama | USA 1995 | 102 Minuten

Regie: Stephen Gyllenhaal

Eine weiße Familie hat ein schwarzes Findelkind gesundgepflegt und adoptiert, das im Straßenmüll ausgesetzt worden war. Drei Jahre später fordert die leibliche Mutter, eine alleinstehende junge Frau, die den Säugling im Drogenrausch verlegte, den kleinen Jungen zurück. Das angerufene Gericht muß entscheiden. Ein sensibel gespieltes, bewegendes Drama um einen kaum lösbaren Rechts-, Gefühls- und Interessenskonflikt. Gut erzählt, informativ in den Einblicken in die amerikanische Sozialszene. - Sehenswert ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
LOSING ISAIAH
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
1995
Produktionsfirma
Paramount/Koch Prod.
Regie
Stephen Gyllenhaal
Buch
Naomi Foner
Kamera
Andrzej Bartkowiak
Musik
Mark Isham
Schnitt
Harvey Rosenstock
Darsteller
Jessica Lange (Margaret Lewin) · Halle Berry (Khaila Richards) · David Strathairn (Charles Lewin) · Cuba Gooding jr. (Eddie Hughes) · Daisy Eagan (Hannah Lewin)
Länge
102 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 14.
Genre
Drama | Literaturverfilmung
Externe Links
IMDb | TMDB | JustWatch

Diskussion
Streitigkeiter zwischen Schwarz und Weiß in einem Fall von "gemischtrassiger Adoption". Wie wird das angerufene Gericht entscheiden? Vor drei Jahren ist aus dem Straßenmüll ein schreiendes Baby gerettet worden. Soll das "schwarze" Findelkind weiterhin in der "weißen" Familie Lewin leben, die es gesundgepflegt, liebgewonnen und in dem vorgeschriebenen Verfahren adoptiert hat? Oder soll der kleine Junge jetzt seiner leiblichen Mutter übergeben werden - jener alleinlebenden jungen Farbigen, die den Säugling damals im Drogenrausch verlegte und den Totgeglaubten jetzt für sich haben will? Der gut erzählte, sensibel gespielte, an bewegenden Momenten reiche und mit informativen Einblicken in die amerikanische Sozialszene ausgestattete Film löst seinen kaum lösbaren Rechts-, Gefühlsund Interessenkonflikt drehbuchgerecht sympathisch: Das der leiblichen Mutter zwangsweise überstellte Kind nötigt durch sein verzweifeltes Verhalten die zwei bisher verfeindeten Seiten zu freundschaftlicher Kooperation... Um die antirassistische Botschaft zu verstärken, erscheint im Abspann das Bibelwort: "... und: ein kleiner Knabe soll sie hüten können" - die nebeneinander lagernden Löwen und Lämmer nämlich im Friedensreich des Messias (Isaias 11,6). Womit zugleich auch der ungewöhnliche Originaltitel des ungewöhnlichen Films erklärt ist. - Sehenswert ab 14.
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