Dornenvögel - Die fehlenden Jahre

Melodram | USA 1995/96 | 170 Minuten

Regie: Kevin James Dobson

Nachdem der Erzbischof Ralph de Bricassard 1942 in Rom Kirchengelder veruntreut hat, um flüchtenden Juden zu helfen, wird er nach Australien strafversetzt. Dort trifft er auf seine alte große Liebe, eine mittlerweile verheiratete Farmerin, mit der er einen Sohn hat - ein Geheimnis, das am Ende des Films gelüftet wird. Fortsetzung des Fernseh-Erfolges "Dornenvögel", die sich der fehlenden Zeit zwischen dem zweiten und dritten Teil annimmt. Kitschige, realitätsferne Unterhaltung mit positiv gezeichneten Personen, die nur die Emotionen des Zuschauers anspricht. Ärgerlich ist die einfältige Darstellung der religiösen Bezüge. - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
THORNBIRDS - THE MISSING YEARS
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
1995/96
Produktionsfirma
Warner Bros./Village Roadshow
Regie
Kevin James Dobson
Buch
David Stevens
Kamera
Ross Berryman
Musik
Garry McDonald · Lawrence Stone
Schnitt
Steve Butler · Philip Reid
Darsteller
Richard Chamberlain (Erzbischof Ralph de Bricassard) · Amanda Donohoe (Meggie Cleary) · Simon Westaway (Luke Cleary) · Julia Blake · Olivia Burnette
Länge
170 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Melodram | Literaturverfilmung

Diskussion
Rom 1942: Erzbischof Ralph de Bricassard veruntreut Kirchengelder, um geflüchteten Juden zu helfen. Gegen seinen Willen wird er nach Australien versetzt, wo seine alte große Liebe, die Farmerin Meggie Cleary, allein ein kirchliches Gut bewirtschaftet. Wie es der Zufall will - und der will in dieser Geschichte sehr viel -, trifft kurz vor Ankunft des Erzbischofs auch Meggies Ehemann Luke auf der Farm ein. Er spielt den guten Vater, gewinnt die Zuneigung der Kinder, und bald ist auch Meggie nicht abgeneigt, ihm eine neue Chance zu geben. Erst als der Erzbischof eintrifft, zeigt Luke seinen wahren Charakter. Im Affekt schlägt er die schwangere Meggie, die ihr Kind verliert und unfruchtbar wird. Dann zwingt er den neunjährigen Dane, aufseine angekaufte alte Farm zu kommen, wobei er noch nicht weiß, was er erst am Ende des langen Streits um die Vormundschaft erfährt: Dane ist gar nicht sein Sohn, sondern der des Erzbischofs. Dies freilich weiß noch der Zuschauer des vor zehn Jahren so erfolgreichen Fernseh-Dreiteilers, und daher wird ihm dieser neue, zwischen dem alten zweiten und dritten Teil bislang fehlende Stoff nur wenig Spannung bieten. Fehlen wird einigen auch die Hauptdarstellerin Rachel Ward, deren Nachfolgerin nicht ihr Charisma hat. Aber die Leier der Gefühle kann auch sie spielen. In Verbindung mit der realtitätsfernen Handlung und den vergleichsweise positiv gezeichneten Figuren wird auf Grund der geschickten, aufwendigen Inszenierung ein Grad von Unwirklichkeit erreicht, der unverbindlich allerlei Formen des Mitfühlens zuläßt. Ärgern kann an diesem edlen Kitsch, wie einfältig christlicher Glaube und katholisches Priestertum beschrieben werden, insbesondere weil sich die emotionale Aufbereitung wahrscheinlich mehr im Bewußtsein verankern wird als manch gutgemeinte kognitive Auseinandersetzung. - Ab 14.
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