Mommy - Wiegenlied einer Mörderin

Psychothriller | USA 1994 | 89 Minuten

Regie: Max Allan Collins

Eine in einem amerikanischen Provinznest lebende autoritäre Mutter tötet die Lehrerin ihrer Tochter, als diese das Klassenziel nicht als Beste erreicht. Als Nächste stirbt eine Putzfrau, die Zeugin der Mordes wurde, dann folgt ein Privatdetektiv, der Nachforschungen über den Verbleib der beiden Ehemänner der Mörderin anstellt. Schließlich driftet die Frau ganz in den Wahnsinn ab und versucht, die Tochter zu ermorden. Ein Film, der sich nicht zwischen schwarzer Komödie und Psychothriller entscheiden kann und sein hingeschludertes Drehbuch viel zu zäh umsetzt, um Spannung erzeugen zu können.
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Filmdaten

Originaltitel
MOMMY
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
1994
Produktionsfirma
M.A.C.
Regie
Max Allan Collins
Buch
Max Allan Collins
Kamera
Phillip W. Dingeldein
Musik
Richard Lowry
Schnitt
Phillip W. Dingeldein
Darsteller
Patty McCormack (Mrs. Sterling) · Jason Miller (Ltd. March) · Rachel Lemieux (Jessica Ann) · Brinke Stevens (Tante Beth) · Michael Cornelison (Marc Jeffries)
Länge
89 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 16
Genre
Psychothriller
Externe Links
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Diskussion
Ein amerikanisches Provinznest. Mrs. Sterling ist eine autoritäre Mutter aus dem Gruselkabinett: Einmischung in die Erziehung ihrer niedlichen Tochter Jessica Ann durch ihre Schwester Beth erträgt sie ebensowenig wie Lehrer, die andere Schüler ihrer Tochter vorziehen. Als sie erfährt, daß Jessica Ann diesmal nicht die Auszeichnung als beste Schülerin des Jahres erhalten soll, bricht sie der Lehrerin das Genick. Die Putzfrau, Zeugin des Mordes, stirbt ebenso wie ein Versicherungsdetektiv, der den Tod der letzten beiden Ehemänner von Mrs. Sterling aufklären soll. Auf der Flucht vor der Polizei versucht die zunehmend verwirrte Frau, die Tochter zu töten. Im letzten Augenblick greift die Polizei ein. Der Film kann sich nicht entscheiden, ob er eine schwarze Komödie, ein Krimi oder ein Gruselstück sein will. Durch den zähen Verlauf der Handlung hält sich die Spannung in niedrigsten Grenzen, was noch durch eine lethargisch dahinplätschernde Musik unterstrichen wird. Horrorfilmtypische Sequenzen wie der Abstieg der Putzfrau in den dunklen Keller sind unbeholfen inszeniert. Max Allen Collins nimmt den überzogenen Plot viel zu ernst und geizt mit schwarzem Humor, der die unglaubwürdige Handlung erträglicher gemacht hätte. Selbst als die Mutter einen bissigen Dobermann mit bloßer Hand tötet, wird das vom Film nicht als groteske Übertreibung präsentiert, sondern als Spannungselement, das sich selbst ad absurdum führt. Die Rolle der Mutter hat nur wenig Hintergrund: Besitzdenken und Mordlust werden lapidar damit erklärt, daß sie als Kind zu sehr verwöhnt wurde. Warum sie schließlich ihre Tochter ermorden will, bleibt rätselhaft - ebenso wie die Motivation, ein solch hingeschludertes Drehbuch zu verfilmen.
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