Im Dezember 1969 trat der US-amerikanische
Jazz-Pianist Thelonious Monk (1917-1982) anlässlich eines Konzerts in Paris auch
in einer französischen Fernsehsendung auf. Der Dokumentarfilm von Alain Gomis zeigt Archivbilder
des damaligen Drehs, bei denen Monk mehr und mehr von dem Moderator Henri Renaud
(1925-2002), selbst Jazz-Klavierspieler, ausgenutzt erscheint, der ein stereotypes
Künstlerbild vor dem Publikum ausbreitete, ohne sich für die eigentliche künstlerische
Persönlichkeit vor ihm zu interessieren.
Gomis zeigt in seiner kritischen Aufarbeitung
eines Falls von medialer Bevormundung und Ignoranz immer wieder das
schweißnasse und bedrängte Gesicht des überforderten Monk in Großaufnahme und
konfrontiert es mit dem unbewegt-professionellen Gesicht von Renaud, der seine
Monologe herunterrattert. Die unangenehmen Bilder von Monks Bedrängnis kontert
er dabei mit dessen im Vergleich wie befreit wirkenden Klavierspiel. – Ab 14.