© arte (aus „Inventur - Metzstraße 11“)

Kurzschluss: Vom Ankommen, Sich-Auflösen

Ausgabe des Kurzfilm-Magazins über Migrationserfahrungen und sich auflösende Gewissheiten - bis 9.8. in der arte-Mediathek

Veröffentlicht am
13. Mai 2024
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Die Ausgabe des Kurzfilm-Magazins widmet sich in den gezeigten Filmen zunächst unterschiedlichen Herangehensweisen an Migrationserfahrungen. Die Portugiesin Laura Gonçalves stellt in ihrem Animationsfilm „The Garbage Man“ ein Familienessen dar, bei dem sich die am Tisch versammelten Frauen und Männer an Onkel Botão erinnern. Dieser wanderte nach den Erfahrungen von Diktatur und Kolonialkrieg nach Frankreich aus, wo er dreißig Jahre als Müllmann arbeitete. 

„Inventur – Metzstraße 11“ stammt bereits aus dem Jahr 1975. Der Serbe Želimir Žilnik – er gewann 1969 den „Goldenen Bären“ für seine kritische Farce „Frühe Werke“ – ließ 30 Bewohner eines Mietshauses in dessen Treppenhaus vor die Kamera treten und Bilanz ihres Daseins als Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter ziehen. Sowohl Gonçalves als auch Žilnik werden in der Sendung auch porträtiert.

Der dritte Film im Rahmen der Sendung ist eher abstrakt und allegorisch gehalten. In „House of Existence“ der Südkoreanerin Joung Yumi ist zu erleben, wie ein mit Bleistift animiertes Haus auseinanderzufallen beginnt und Mauern, Türen, Möbel etc. sich in nichts auflösen. Der Film ist als Beispiel für die bildreiche Kunst der 1981 geborenen Südkoreanerin zu sehen, mit feinen Linien Strukturen aufzudecken, die auf den ersten Blick nicht erkennbar sind.

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