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Our Memory Belongs to Us

Experimentelle Doku über Kriegsgräuel und wie man damit leben kann - bis 22.9. in der arte-Mediathek

Veröffentlicht am
17. Mai 2024
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Im September 2012 verlässt der syrische Aktivist Yadan Draji sein Heimatland. Als er die jordanische Grenze überquert, hat er nicht viel mehr im Gepäck als eine Festplatte mit Videoaufnahmen von der Gewalt in Daraa, der Wiege der syrischen Revolution. Auch vier seiner Freunde nutzten die Kamera als Mittel des Widerstandes gegen das repressive Regime. Ihre Bilder zeigen, wie aus einem überwiegend friedlichen Aufstand ein brutaler Stellvertreterkrieg wurde.

Doch der Mut der Freunde hatte seinen Preis – zwei von ihnen mussten unter Assads Regime sterben. Der Journalist Masalmeh wurde erschossen, als er eine Reportage für Al-Jazeera drehte, und Hamoudeh wurde vor seinem Friseursalon von einem Scharfschützen getötet.

Knapp zehn Jahre nach Ausbruch der syrischen Revolution sind sie nun vor einer Leinwand auf der Bühne eines Pariser Theaters vereint. Dort werden sie vom Regisseur Rami Farah mit ihren eigenen Aufnahmen konfrontiert. Wie überlebt man all diese Gewalt? Durch Vergessen oder Erinnern? Die drei Männer lassen den Zuschauer an ihrem kollektiven Gedächtnis teilhaben – erzählen, was aus ihnen geworden und was von ihren Hoffnungen und Träumen geblieben ist. Ihr Wiedersehen dient als einzigartiges Fenster in die Komplexität der Situation in Syrien, wo ein friedlicher Aufstand durch einen grausamen Krieg ersetzt wurde. - Ab 16.

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