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Reise der Hoffnung (3sat)

Präzises Drama um eine türkische Familie, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben in die Schweiz einzureisen versucht - am 5.6., 21.45-23.30 Uhr, bei 3sat

Veröffentlicht am
21. Mai 2024
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Das türkische Ehepaar Haydar (Necmettin Cobanoglu) und Meryem (Nur Sürer) lebt in einem kleinen Dorf im Südosten der Türkei. Eine idyllische Postkarte aus der Schweiz weckt den Wunsch, den Kindern die Grundlage für ein besseres Leben zu schaffen. Trotz der Warnungen des Dorfältesten sind Hab und Gut rasch verkauft, doch da das Geld für die neunköpfige Familie nicht reicht, nehmen die Eltern zunächst nur den siebenjährigen Mehmet Ali (Emin Sivas) mit. Zusammen mit einer Gruppe von Schicksalsgenossen versuchen sie illegal in die Schweiz einzureisen. Doch beim nächtlichen Grenzübertritt am Splügenpass wird die Familie auseinandergerissen.

Der auf einer authentischen Geschichte basierende Film ist die bekannteste Arbeit des schweizerischen Regisseurs Xavier Koller, der am 17. Juni seinen 80. Geburtstag feiert. Das 1991 mit dem „Oscar“ als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnete Drama schildert präzise die einzelnen Stationen einer Tragödie und weist zwar keinen Ausweg aus der Misere, schildert aber mit Mitgefühl und Anteilnahme, mit wie wenig Entgegenkommen großes Leid zu lindern wäre. Präzise spricht er die begrenzten Möglichkeiten eines Miteinanders an, wenn der Staat durch seine Gesetze das solidarische Handeln der Menschen auf ein Minimum beschränkt. – Sehenswert ab 16.

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