Filmklassiker

Meilenstein der Kino-Magie

In seinem 1924 erschienenen Stummfilm-Abenteuer nach "1001 Nacht" lief Douglas Fairbanks als Darsteller einer akrobarisch-vitalen Heldenfigur zu Bestform auf und scheute als Produzent und Regisseur keinen Aufwand, um die orientalische Märchenwelt zum Leben zu erwecken. Am 18. März feiert der Klassiker sein 100. Leinwandjubiläum. Erinnerungen an ein Werk, das als abenteuerliches Fantasy-Spektakel einst Maßstäbe für die Zauberkräfte des Kinos setzte.

Von Patrick Holzapfel

Filmklassiker: „Die Brücke am Kwai“

David Lean schuf mit „Die Brücke am Kwai“ 1957 einen der denkwürdigsten Klassiker des Kriegsfilm-Genres. Im Mittelpunkt stehen nicht große Schlachten, sondern der Bau einer Brücke, mit dem ein britischer Colonel, der im Zweiten Weltkrieg in japanische Gefangenschaft geraten ist, die Überlegenheit seiner Landsleute beweisen will. Beim Label Plaion liegt der Film nun in einer restaurierten UHD-Edition mit reichlich Bonusmaterial vor.

Von Christoph Dobbitsch

Filmklassiker: Filme von Kira Muratowa

Kira Muratowa gehörte zu den ungewöhnlichsten Regisseurinnen in der Sowjetunion und wurde im Westen erst zeitgleich mit Glasnost Ende der 1980er-Jahre bekannt. Zwei ihrer Frühwerke, „Kurze Begegnungen“ (1967) und „Der lange Abschied“ (1971), sind dank einer DVD-/BD-Edition seit Herbst 2023 in Deutschland verfügbar; „Kurze Begegnungen“ seit 9. Februar außerdem beim Streamingdienst MUBI. Zeit für eine Wiederentdeckung.

Von Jörg Taszman

Filmklassiker: „Ein Herbstnachmittag“

Neben den Filmen von Akira Kurosawa war es insbesondere das Werk von Yasujiro Ozu, das dem japanischen Kino ab den 1950er-Jahren zur Weltgeltung verhalf. In der arte-Mediathek ist im Rahmen einer kleinen Ozu-Werkschau derzeit auch der Film „Ein Herbstnachmittag“ (1962) zu sehen, mit dem Ozu seinen Ruf als Chronist des japanischen Familienlebens – und dessen fortwährender Veränderung - einmal mehr unterstrich.

Von Lukas Foerster

Filmklassiker: „Gesprengte Ketten“

Wenn es um raffinierte Gefängnisausbrüche im Kino geht, rangiert John Sturges’ „Gesprengte Ketten“ auch über 60 Jahre nach seinem Entstehen ganz oben. Nun erstrahlt er restauriert und als „Limited Collector’s Edition“ in neuem Glanz. Eine Gruppe alliierter Kriegsgefangener, besetzt mit Stars wie Steve McQueen, Richard Attenborough und Charles Bronson, plant eine unmögliche Flucht, die auch ein halbes Jahrhundert später einige Überraschungen bereithält.

Von Christoph Dobbitsch

Filmklassiker: "Der Kampf um Chile"

  • Chile 1975-78
  • R: Patricio Guzmán

In dem dreiteiligen Dokumentarfilm zeichnet Patricio Guzmán die Vorgeschichte und den Ablauf des Militärputschs in Chile 1973 nach. Im Stile des Direct Cinema verfolgt das Filmteam die starke Politisierung und Spaltung der chilenischen Gesellschaft. Dabei wird klar, wie fragil Demokratie sein kann und wie schwierig soziale Ungleichheit zu lösen ist. Anlässlich des 50. Putsch-Jahrestags steht der Film derzeit bis 2026 in der arte-Mediathek zur Verfügung. (O.m.d.U.) - Sehenswert ab 16.

Filmklassiker: „The Big Lebowski“

Es wird Zeit, den Bademantel aus dem Schrank zu holen und sich einen White Russian zu mischen: „The Big Lebowski“ wird 25 Jahre alt! Zum Jubiläum werfen wir einen Blick darauf, warum es den Coen-Brüdern gelungen ist, einen nahezu perfekten Kultfilm zu erschaffen, und ob der Dude auch ein Vierteljahrhundert nach seinem Leinwanddebüt einen Platz in der Heimvideothek verdient.

Von Christoph Dobbitsch



Filmklassiker: "Cinderella"

Zum 100-jährigen Disney-Jubiläum hat der Konzern einem seiner großen Zeichentrickklassiker eine neue Restaurierung beschert: „Cinderella“ feierte einst 1951 bei der Berlinale Premiere und verzaubert seitdem immer wieder neu das Publikum; die Restaurierung lässt die prächtige Bildsprache nun in neuem Glanz erstrahlen. In Deutschland ist diese allerdings nur auf 4K UHD verfügbar.

Von Jörg Gerle

Filmklassiker: "Die Verachtung"

Jean-Luc Godards großer Film über die Wirkmacht des Kinos, die Dialektik aus Inszenierung und Realität, über Kunst und Kommerz. Mit auffälliger Farbdramaturgie und inszenatorischen Brechungen, Spiegelungen und Zitaten macht Godard „Die Verachtung“ zu einer unermüdlichen (Selbst-)Reflexion: Er verhandelt sowohl seinen eigenen Status als Kultregisseur, als auch die Ehekrise mit seiner Frau Anna Karina. Anlässlich des 60. Leinwandjubliäums ist der Film in restaurierter 4K-Fassung als Special Edition neu erschienen.

Von Sofia Glasl

Filmklassiker: "Fluchtweg nach Marseille"

  • BR Deutschland 1977
  • R: Ingemo Engström
  • Mit: Katharina Thalbach

Erscheint am 23. Juni in der Edition Filmmuseum als DVD: Eine vielstimmige Dokumentar-Collage über die Emigration von Flüchtlingen vor dem NS-Regime während des Zweiten Weltkriegs, orientiert an Anna Seghers’ Fluchtroman „Transit“. Angelehnt an Bertolt Brechts „Arbeitsjournal“ entsteht eine Form, die Seghers’ Vorlage nicht einfach ins Filmische überträgt, sondern um Bilder und Archivaufnahmen erweitert und versucht, nicht nur das Thema der Fluchterfahrung, sondern auch die Grenzen seiner Darstellbarkeit zu umkreisen.

Filmklassiker: „Adua und ihre Gefährtinnen“

Neben Visconti, de Sica, Rossellini und Fellini war Antonio Pietrangeli (1919-1968) ein vergleichsweise weniger bekannter italienischer Regisseur der Nachkriegszeit. Sein Film „Adua und ihre Gefährtinnen“ (1960) ist derzeit in der arte-Mediathek zu sehen – und erlaubt, einen Filmemacher wiederzuentdecken, der in der Verbindung von Gesellschaftskritik mit satirischen Elementen einen ganz eigenen Zugang zum Kino fand.

Von Esther Buss

Filmklassiker: "Das Mädchen deiner Träume"

  • Spanien 1998
  • R: Fernando Trueba
  • Mit: Penélope Cruz

Mit „Das Mädchen deiner Träume“ (1998) präsentierte Regisseur Fernando Trueba eine bissig-absurde Tragikomödie ums Verhältnis von Film und Faschismus, festgemacht an einem spanischen Filmteam, das mitten im spanischen Bürgerkrieg vom Franco-System nach Hitler-Deutschland geschickt wird, um dort ein Folklore-Drama in zwei Sprachversionen zu drehen. Die arte-Mediathek präsentiert das Werk derzeit im Rahmen der Filmreihe „Viva España!.

Von Wolfgang Hamdorf