Film Inspirationen

Ich singe mit Dir

Im Chor zu singen, macht glücklich. Gemeinsames Musizieren erschafft wahre Gemeinschaften. Dank Filmen sogar zwischen fiktionalen Figuren und Zuschauern.

Singen macht glücklich. Das weiß jeder, der sich darin übt, insbesondere mit anderen zusammen im Chor. Beim gemeinsamen Musizieren sollen sich die Hirnwellen synchronisieren und das Gehirn einen ganzen Cocktail an Glückshormonen ausschütten. Ganz abgesehen von den positiven Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele. Chorsänger:innen leben gesünder und haben weniger Ängste.

Eine lange Tradition als Gemeinschaftsstifter haben Chöre auch im Kino. Wo unterschiedliche Menschen zum Singen zusammenkommen, anfangs vielleicht sogar noch zögerlich, bleiben sie in keinem Fall unberührt. Was sich in vielen Fällen auch auf die Welt außerhalb des Chores auswirkt, wo die neuen Gefühle neue Tore aufstoßen und Grenzen niederreißen. Chor-Filme sind überdies großzügig: Die Gefühle, die sich zwischen den Singenden ausbreiten, übertragen sich auf die Zuschauenden und wecken deren Lebenslust.

USA 1964 | R: Robert Wise | Mit: Julie Andrews

The Sound of Music - Meine Lieder, Meine Träume

In Salzburg spielendes Musical nach Motiven aus den Aufzeichnungen der Baronin von Trapp: Eine lebensfrohe junge Novizin kommt als Erzieherin ins Haus des verwitweten Barons von Trapp, gewinnt seine Liebe und die seiner sieben Kinder und heiratet ihn. Der Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich im Jahr 1938 zwingt den heimattreuen ehemaligen Offizier und seine Familie, die inzwischen als "singende Familie" berühmt wurde, zur Auswanderung nach Amerika. Der mit immensem äußerem Aufwand produzierte Unterhaltungsfilm fesselt durch seine Songs und seine bemerkenswerte Hauptdarstellerin. - Ab 10.

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Deutschland 2023 | R: Sven Halfar

Heaven Can Wait - Wir leben jetzt

Mit Leidenschaft und viel Power eroberte der Hamburger Chor „Heaven Can Wait“ die Bühnen der Stadt. Niemand in diesem Chor ist jünger als 70, die älteste Sängerin zählt 97 Jahre. Das Repertoire ist ungewöhnlich, da keine klassischen Chorstücke, sondern deutschsprachige Pop-Songs gesungen werden. Mit optimistischer Färbung und einer positiven Grundhaltung vermittelt der Film, dass es für Lebensfreude und Vitalität kein Ablaufdatum gibt. - Sehenswert ab 12.

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Frankreich 2010 | R: Xavier Beauvois | Mit: Lambert Wilson

Von Menschen und Göttern

Im Jahr 1996 wurden im Atlasgebirge in Algerien sieben Trappistenmönche ermordet, was den Islamisten zugeschrieben wurde, die das Land in den 1990er-Jahren mit fundamentalistischem Terror überzogen. Das spirituelle Drama zeichnet das Leben der Mönche und ihr intensives Ringen darum nach, ob sie ihr Kloster aufgeben und fliehen oder aus Solidarität mit den Menschen bleiben und damit ihren Tod riskieren sollen. - Sehenswert ab 14.

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Schweden 2005 | R: Kay Pollak | Mit: Michael Nyqvist

Wie im Himmel

Ein einstmals gefeierter Geigenvirtuose findet nach einem Herzinfarkt in einem schwedischen Dorf als Kantor des Kirchenchors seinen Frieden. Dabei profitieren auch die Chormitgliederinnen und -mitglieder von seinem Einsatz und überwinden Vorurteile und Differenzen in der oft trostlosen Einöde. Ein Chorfilm mit spirituellem Beiklang über die Notwendigkeit von Zusammenhalt. - Ab 14.

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Frankreich 2004 | R: Christophe Barratier | Mit: Gérard Jugnot

Die Kinder des Monsieur Mathieu

In einem französischen Internat für schwer erziehbare Jungen schafft es der neue Lehrer, die Schüler durch das Singen im Chor von dem hartherzigen Schulleiter abzulenken, ihre Aggressivität zu besänftigen und ihnen Lebensfreude zu vermitteln. Unterhaltsame Komödie um das Zusammenwachsen unter schwierigen Bedingungen mit herausragenden Musikszenen. - Ab 14.

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USA 1992 | R: Emile Ardolino | Mit: Whoopi Goldberg

Sister Act - Eine himmlische Karriere

Eine afroamerikanische Nachtclubsängerin wird zum Schutz vor einem Gangster von der Polizei in einem Nonnenkloster versteckt, wo sie den bis dahin unerheblichen Chor in Schwung bringt. Eine mit leichter, augenzwinkernder Komik erzählte Komödie mit Gangsterfilm-Einschlag, die über weite Strecken vom Soundtrack lebt und das Ordensmilieu nicht ohne Wohlwollen als Handlungsrahmen nutzt. - Ab 12.

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Schweiz 2022 | R: Michael Koch | Mit: Michèle Brand

Drei Winter

Ein Mann aus dem Flachland lebt und arbeitet in den Schweizer Bergen, wo er sich in eine junge alleinerziehende Mutter verliebt. Das Paar heiratet und führt ein in der Einfachheit aufblühendes Familienleben, bis eine schwere Krankheit des Mannes dieses Leben langsam zu zerstören droht. Die mit formaler Strenge und außergewöhnlicher Nähe zu den Figuren entwickelte Tragödie entfaltet sich mit beeindruckender Klarheit entlang der Frage, ob die Liebe körperlichen und geistigen Verfall transzendiert. - Sehenswert ab 16.

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Deutschland 2011 | R: Paul Smaczny

Die Thomaner (2011)

Dokumentarfilm über die Leipziger Thomaner sowie das Internat, in dem die neun- bis 18-jährigen Sänger des traditionsreichen Knabenchors erzogen werden. Ein Jahr lang haben die Filmemacher den Alltag der Thomaner, die 2012 ihr 800-jähriges Bestehen feiern, begleitet und Gespräche mit den Schülern geführt. Dabei fängt der Film Freuden und Leiden der Zöglinge, den Umgang mit dem Leistungs- und Konkurrenzdruck der traditionsreichen Institution ebenso ein wie die Hingabe an die Musik. - Ab 12.

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Großbritannien 2007 | R: Stephen Walker

Young@Heart

Humorvoller Dokumentarfilm über die Proben und Auftritte des Seniorenchors "Young@Heart", dessen Mitglieder im Durchschnitt 80 Jahre und älter sind. Der Chor widmet sich nicht Volksliedern oder Evergreens, sondern Klassikern der Rock- und Pop-Musik, etwa von "The Clash", James Brown, Bruce Springsteen, "The Ramones" oder den "Talking Heads". Mitreißend und bewegend wird der Lebenshintergrund der Chormitglieder beleuchtet. - Sehenswert ab 14.

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Deutschland 2008 | R: Andreas Dresen | Mit: Ursula Werner

Wolke 9

Eine Frau, die auf die 70 zugeht, trennt sich nach Jahrzehnten von ihrem Ehemann, mit dem sie in einer zwar liebevollen, aber festgefahrenen Beziehung ein bescheidenes Rentnerdasein führte, um mit einem anderen Mann spätes Liebesglück und noch einmal sexuelle Erfüllung zu erfahren. Ein ebenso radikales wie ergreifendes Meisterwerk mit vorzüglichen Darstellern, die das Tabuthema "Sex im Alter" mit großer Natürlichkeit, ohne Scheu und Hemmungen angehen. - Sehenswert ab 16.

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Frankreich 2022 | R: Luc Bricault | Mit: Mathilde Seigner

Silver Rockers

Eine Sängerin, der nie der große Durchbruch gelungen ist, kann von ihrer Musik nicht leben und nimmt deshalb einen Job als Leiterin eines Senioren-Chors an. Doch was zunächst nur eine lästige Pflicht ist, um über die Runden zu kommen, gewinnt bald eine unerwartete Dynamik, als sie mit den Rentnerinnen und Rentnern keine Kinderlieder einübt, sondern auf deren Wunsch eingeht, es richtig rocken zu lassen. Eine von wahren Ereignissen inspirierte Komödie, die launig davon erzählt, dass man für Rockmusik und eine Prise Rebellentum nie zu alt ist. - Ab 12.

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USA 2012 | R: Jason Moore | Mit: Anna Kendrick

Pitch Perfect

Eine junge Frau lässt sich ihrem Vater zuliebe darauf ein, ein Jahr am College zu verbringen, wo sie rasch Anschluss an eine Frauen-A-Cappella-Gruppe voller schräger, sympathischer Mitsängerinnen findet. Diese raufen sich zusammen, um bei der anstehenden Meisterschaft die männliche Konkurrenz aus dem Feld zu räumen. College-Musical-Film mit einer Dosis derben Humors und viel sperrigem Charme. - Ab 14.

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USA 1979 | R: Robert Redford | Mit: Donald Sutherland

Eine ganz normale Familie

Hinter der schönen, gepflegten Lebensfassade einer Familie des amerikanischen Mittelstandes enthüllen sich Spannungen und Krisen zwischen dem Ehepaar und zwischen Eltern und Sohn - ausgelöst durch den Unfalltod des älteren Sohnes. Während der Vater verzweifelt die Annäherung sucht, vermag die Mutter ihrem jüngeren Sohn keine Anteilnahme zu spenden; erst mit Hilfe eines Psychiaters kann dieser sich seinem Schuldkomplex stellen. Kein psychologisierendes, sondern durch behutsame Beschreibung aufdeckendes Drama. - Ab 16.

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USA 1995 | R: Woody Allen | Mit: Woody Allen

Geliebte Aphrodite

Ein New Yorker Sportjournalist und eine Galeristin, die feststellen, daß zum Glück ihrer Ehe etwas fehlt, adoptieren einen kleinen Jungen. Der Mann forscht der Mutter nach und findet sie in einer warmherzigen Prostituierten, zu der er sich hingezogen fühlt. Was in klassischer Zeit, die durch einen griechischen Tragödienchor repräsentiert wird, ein Trauerspiel gewesen wäre, entwickelt Woody Allen zu einer pointen- und einfallsreichen, klugen und warmherzigen Komödie, mit der er wiederum die Sinnsuche eines intellektuellen Stadtmenschen beschreibt. - Sehenswert ab 16.

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USA 1986 | R: Frank Oz | Mit: Rick Moranis

Der kleine Horrorladen

Für den schüchternen Angestellten eines Blumenladens bringt eine Pflanze, die sich von Menschenblut ernährt, nicht nur Wohlstand, Ansehen und Liebesglück, sondern auch Probleme, die schließlich in eine Beinahe-Katastrophe einmünden. Musical-Fassung einer Gruselfilmparodie; schwungvoll inszenierte Unterhaltung für Freunde des schwarzen und lauten Humors. - Ab 14.

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