Veranstaltungen & Ausstellungen

Triumph für „Oppenheimer“

Die Gala der 96. „Academy Awards“ am 10. März 2024 war vom Kino-Phänomen des Jahres 2023 geprägt. „Barbenheimer“ dominierte die Show, wobei die Filmbiografie des US-Atomphysikers sich am Ende deutlich gegen die satirische „Barbie“-Fantasie behaupten konnte. Doch auch andere Filme setzten markante Zeichen in einer unterhaltsamen Veranstaltung, die künstlerische Ambitionen und Publikumsnähe gleichermaßen hochleben ließ.

Von Marius Nobach

Voll das Leben

Die ältere und jüngste Filmgeschichte des deutschen Kinos, das kinematographische Universum des Hollywoodrepräsentanten James Cameron, die Welt des Tim Burton, ein Rückblick auf das New American Cinema und eine Würdigung der 100-jährigen Geschichte der Schweizer Produktionsfirma Praesens-Film: Die 2024 geplanten Ausstellungen rund um Film, Filmgeschichte und Kino versprechen einen facettenreichen Jahrgang. Eine Auswahl interessanter Ausstellungen für Cineasten in den kommenden Monaten.

Von Josef Nagel

„Oscar“ 2024: Die Nominierungen

Sandra Hüller hat es zur „Oscar“-Anwärterin geschafft: Für ihren Part in „Anatomie eines Falls“ konkurriert der deutsche Star um einen der „Academy“-Awards, die am 10.3.2024 vergeben werden. Der meistnominierte Film ist indes Christopher Nolans Physiker-Drama „Oppenheimer“. Und auch „Poor Things“ hat gute Chancen auf Auszeichnungen.

Von Marius Nobach

Tolle Filme, kaum Resonanz

Bei der Verleihung der 36. Europäischen Filmpreise dominierte das Drama „Anatomie eines Falls“ von Justine Triet, das als bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch, beste Darstellerin, bester Schnitt und zusätzlich mit dem European University Award ausgezeichnet wurde. Die überlange Gala in Berlin gab den Kreativen viel Raum, ohne das Grundproblem zu lösen: an der Kinokasse spürt man nichts von den Europäischen Filmpreisen.

Von Marius Nobach

Der Kameramann Jörg Jeshel

Das Berliner Klick-Kino widmet dem deutschen Kameramann Jörg Jeshel eine Hommage mit 20 Filmen, die an einen der ausdauerndsten Bildermacher der deutschen Filmgeschichte erinnert. Jeshels Kamera glänzte nicht durch spektakuläre Einstellungen oder wilde Schwenks. Sie stellte sich vielmehr ganz in den Dienst des Beobachtens, wovon viele Dokumentaristen, aber auch Regisseure wie Achternbusch oder Jutta Brückner profitiert haben.

Von Wilfried Reichart

Revolutionäre Kraft

In der Gebläsehalle der früheren Eisenwerk-Anlage im saarländischen Völklingen ist eine großangelegte Ausstellung zur gesamten deutschen Filmgeschichte eröffnet worden. „Der Deutsche Film - 1895 bis Heute“ bezieht in der einzigartigen Atmosphäre der Völklinger Hütte die erfindungsreichen Epochen und monumentalen Produktionen ein und lässt die Magie des Kinos hochleben. Doch auch die künstlerischen Innovationen vom Stummfilm bis zum aktuellen Film werden intensiv gewürdigt.

Von Josef Nagel

Was machte das Kino? Zwei Ausstellungen zur Nachkriegs-Kinokultur

Nach 1945 stießen im Kino in Westdeutschland die Widersprüche der Nachkriegskultur aufeinander. So traf der Wunsch nach eskapistischer Unterhaltung auf die Wiederbegegnung mit Filmschaffenden, die aus dem Exil zurückkehrten. Dazu gehörte die Schauspielerin Tilla Durieux, der aktuell eine Ausstellung in Berlin gewidmet ist; hier und in einer weiteren Ausstellung in Hannover zur Kinokultur der Nachkriegszeit ergeben sich aufschlussreiche Einblicke in eine Phase der Widersprüche.

Von Stephan Ahrens

Wanderer zwischen den Welten: Die Ausstellung „Ausgeblendet / Eingeblendet“

Die NS-Zeit war auch für Deutschlands Filmgeschichte ein verheerender Epochenbruch. Die Ausstellung „Ausgeblendet / Eingeblendet – Eine jüdische Filmgeschichte der Bundesrepublik Deutschland“ im Jüdischen Museum in Frankfurt/Main beleuchtet, wie jüdische Filmschaffende, etwa Produzent Artur Brauner oder Schauspiel-Star Lilli Palmer, nach diesem Bruch in der Gesellschaft und Filmszene der BRD wieder Fuß zu fassen suchten.

Von Josef Nagel

Immer noch ein Wunder

In der deutschen Filmbranche hat es vor der Verleihung der 73. Deutschen Filmpreise rumort: Debatten um Machtmissbrauch am Set, Vorwürfe des Filmnachwuchses wegen fehlender Innovation, aber auch die Auswahlkriterien des Preises standen einmal mehr unter Beschuss. Die „Lola“-Gala am 12. Mai griff die Kontroversen allerdings kreativ auf und ließ sich die Lust am Feiern nicht verderben. Wobei der bereits „Oscar“-gekrönte Antikriegsfilm „Im Westen nichts Neues“ den Abend keineswegs komplett dominierte.

Von Marius Nobach

Die im Schatten sieht man nicht

Im Frankfurter Filmmuseum widmet sich die sehenswerte Ausstellung „Weimar weiblich“ (29.3.-12.11.2023) der Rolle von Frauen im Weimarer Kino zwischen 1918 und 1933. Die kundig konzipierte und mit vielen Entdeckungen aufwartende Ausstellung bezeugt die bedeutenden Beiträge weiblicher Filmschaffender im Kino der 1920er-Jahre quer durch alle Funktionen. Auch das gewandelte, moderne Frauenbild der damaligen Zeit wird in Filmausschnitten und anderen originalen Zeugnissen neu beleuchtet.

Von Josef Nagel