Träume von Räumen

Die Tage der „Kleinen Bremer Höhe“ in Ost-Berlin sind gezählt. Die rote Backsteinsiedlung aus der Bismarck-Zeit, ein genossenschaftliches Arbeiterquartier aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, das seit der Wendezeit Künstlern, Punks und Rentnern als Refugium diente, wird der Luxussanierung zum Opfer fallen; die meisten Wohnung stehen bereits leer. In einem dokumentarischen Langzeitprojekt porträtiert der dffb-Student Matthias Lintner, der während dieser Zeit von 2013 bis 2017 selbst in dem heruntergekommenen Block wohnte, den Mikrokosmos seiner Bewohner. Mit dem Essay „Träume von Räumen“ des französischen Philosophen Georges Perec in der Hand, durchmisst er Gänge, Treppen und den Hinterhof des Ensembles und hört den Menschen und ihren Erzählungen aus dem Alltag oder den Erinnerungen zu. „Ein stilles, schwebendes Requiem auf Formen des Existierens und Zusammenlebens außerhalb des Mainstreams“. - Sehenswert ab 14.