Akura Ogatas psychologisches Kammerspiel verhandelt seinen politischen Hintergrund - die Studentenproteste im Tokio der 60er-Jahre - in Abwesenheit. In die hermetische Welt des Knabenchors eines christlichen Internats dringt davon wenig. Doch die Disziplin des Gesangs, die Strenge der Partituren kann den Selbstfindungsdrang der Jugendlichen nur äußerlich überlagern. In später Zeitgenossenschaft eines Louis Malle, aber auch japanischer Experimentalfilme der 1960er-Jahre wie "Werft eure Bücher weg und geht auf die Straße" entwirft die Initiationsgeschichte ein streng choreografiertes, sensibles Bild der Freiheit als Nebenprodukt von Pubertät. Auch wenn dies für den sensiblen Tenor des Knabenchors im Selbstmord endet, verlässt man die hochartifizielle Reflexion über Leben und Selbstbestimmung nicht deprimiert.
Knabenchor
- | Japan 1999 | 125 Minuten
Regie: Akira Ogata
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Filmdaten
- Originaltitel
- DOKURITSU SHONEN GASSHOUDAN
- Produktionsland
- Japan
- Produktionsjahr
- 1999
- Produktionsfirma
- Bandai/Suncent/Wo Wow
- Regie
- Akira Ogata
- Buch
- Kenji Aoki
- Kamera
- Masami Inomoto
- Musik
- Shinichirô Ikebe
- Schnitt
- Shûichi Kakesu
- Darsteller
- Ito Atsushi (Michio) · Toma Sora (Yasuo) · Kagawa Teruyuki (Seino) · Takizawa Ryoko (Satomi) · Ken Mitsuishi (Onkel)
- Länge
- 125 Minuten
- Kinostart
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- Externe Links
- IMDb | TMDB