Komödie | Frankreich 2013 | 102 Minuten

Regie: Isabelle Doval

Ein im Leben nur wenig erfolgreicher Mann sieht sich nach 20 Jahren mit den Folgen einer unbedachten Samenspende konfrontiert: Von 533 Kindern ziehen 142 vor Gericht, um den Namen ihres Erzeugers offenlegen zu lassen. Dieser ist zunächst wenig begeistert, wächst aber mit den neuen Herausforderungen. Französisches Remake der kanadischen Komödie »Starbuck« (2011). Wie das Original lebt auch die Komödie vom Dialogwitz und der grotesken Ausgangssituation und kann sich auf das komische Talent des Hauptdarstellers verlassen. Humorvoll werden Themen wie Vaterschaft und gegenseitige Verantwortung angesprochen. - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
FONZY
Produktionsland
Frankreich
Produktionsjahr
2013
Produktionsfirma
Made in PM/StudioCanal/TF1 Films/Vistale/Jouror Development
Regie
Isabelle Doval
Buch
Isabelle Doval · José Garcia · Karine de Demo
Kamera
Gilles Henry
Musik
André Manoukian · We Were Evergreen
Schnitt
Guerric Catala
Darsteller
José Garcia (Diego) · Audrey Fleurot (Elsa) · Lucien Jean-Baptiste (Quentin) · Gérard Hernandez (Ramon) · Laurent Mouton (Enrique)
Länge
102 Minuten
Kinostart
10.07.2014
Fsk
ab 6; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Komödie
Externe Links
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Diskussion
Ein junger Mann sitzt in dem kleinen, für die Samenspende vorgesehenen Raum. Erotische Plakate zieren die Wand. »Sind sie das erste Mal hier?«, fragt die Schwester. Ja, der junge Mann ist das erste Mal hier und blättert erst lustlos und dann immer interessierter in den bereitliegenden Sex- und Herrenmagazinen. Unter dem Pseudonym »Fonzy« füllt er einige Spendenbecher für die Klinik und denkt nicht mehr weiter daran. Zwei Jahrzehnte später hat Diego Costa (José Garcia) ganz andere Probleme. Die Trikots für die Fußballmannschaft des Familienbetriebs »Costa et fils« hat er verbummelt, aber das ist nicht alles. Die chinesische Mafia ist hinter ihm her, will 50.000 Euro Schulden bei ihm eintreiben. Sein Marihuana-Anbau hat keine Zukunft. Sein spanischer Vater und seine beiden Brüder sagen ihm ins Gesicht, dass er als Ausfahrer für das gemeinsame Fischgeschäft unfähig sei. Und seine Freundin, die sture und prinzipientreue Polizistin Elsa, hält ihn nach einem Jahr Beziehung für absolut unzuverlässig. Diego bekommt also nichts auf die Reihe, könnte aber trotzdem ewig so weiterleben. Doch dann ändert sich sein Dasein von einem Tag auf den anderen. Elsa ist schwanger, und plötzlich möchte Diego von ganzem Herzen Vater werden. In diesem Moment jedoch holt ihn die Vergangenheit ein: Ein Anwalt der Klinik, für die er zwanzig Jahre vorher den Samen spendete, teilt ihm mit, dass aus der Spende 533 Kinder entstanden sind, denen wegen Inzuchtsrisikos mitgeteilt werden musste, dass sie vom selben Vater abstammen. 142 von ihnen wollen ihren Erzeuger jetzt unbedingt kennenlernen und mit einer Sammelklage gegen die Anonymität des Samenspenders vor Gericht ziehen. Diegos bester Freund, ein erfolgloser Anwalt, sieht jetzt seine große Chance für ein Comeback als Strafverteidiger. Diego selbst möchte mit seinen Nachkommen zunächst nichts zu tun haben – entwickelt dann aber doch ein Interesse für seine Kinder und beginnt sachte, Anteil an ihnen zu nehmen. Doch leider entwickeln die Medien wiederum ein gar nicht freundliches Interesse für den anonymen Vater, was für einige Verwicklungen sorgt. »Fonzy« unter der Regie von Isabelle Doval ist das französische Remake der kanadischen Erfolgskomödie »Starbuck« aus dem Jahre 2011, bereits der zweite Neuaufguss nach der amerikanischen Version »Der Lieferheld«. »Fonzy« wird besonders vom humoristischen Talent des Hauptdarstellers und Drehbuch-Co-Autoren José Garcia geprägt. Wie das kanadische Original lebt auch das Remake von seinen dynamischen und witzigen Dialogen und überraschenden Wendungen in der Geschichte, behandelt aber durchaus anrührend Themen wie Vaterschaft und gegenseitige Verantwortung. Die groteske Grundsituation lässt eine rührselige oder moralinhaltige Stimmung nicht aufkommen.
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