© Ulrich Seidl Filmproduktion

Safari (arte)

Ulrich Seidl spürt der Lust am Töten von Tieren nach - am 28.5., 00.10-01.40 bei arte

Veröffentlicht am
11. Mai 2024
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„Safari“ heißt „Reise“ auf Kisuaheli. Die Reise hier ist zunächst jene des österreichischen Filmemachers Ulrich Seidl und seiner Protagonisten, eines knappen Dutzends wohlhabender Österreicher, ins südwestliche Afrika. In Namibia leben sie für einige Wochen in Lodges, die mit den Accessoires des Kolonialismus und der Jagdromantik ausgestattet sind: mit Trophäen getöteter wilder Tiere, mit farbenprächtigen Teppichen, afrikanischen Holzmöbeln und europäischen Ventilatoren. Sie ziehen khaki-farbige Kleidung an, setzen einen Hut auf den Kopf und werden in Jeeps, chauffiert von schwarzen Bediensteten, und angeleitet von weißen Jagdführern, zu Plätzen geführt, wo sich ihnen die Gelegenheit bietet, Großwild zu schießen. 

Mit akribischer Genauigkeit protokolliert Seidl das Handwerk der Jagd von der Pirsch bis zum Ausweiden des Wildbrets und lässt die Jäger in Gesprächen über ihr inneres Empfinden erzählen. Dabei geht es neben dem System der Großwildjägerei vor allem um die psychische und kulturelle Disposition des Jagens sowie um das Tabu des Tötens von Tieren, während der Film das Thema Rassismus nur am Rand streift. - Sehenswert ab 16.
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