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Ein verborgenes Leben

Die Geschichte des österreichischen Kriegsdienstverweigerers Frank Jägerstätter - bis 26.5. in der arte-Mediathek

Veröffentlicht am
22. Mai 2024
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„Ein verborgenes Leben“ erzählt die Geschichte eines weithin unbekannten Helden. Der österreichische Bauer Franz Jägerstätter (1907-1943) weigert sich standhaft, für die Wehrmacht zu kämpfen. Selbst im Angesicht der drohenden Hinrichtung bleibt er bis zuletzt davon überzeugt, seinem Gewissen folgen zu müssen.

Jägerstätter lebte mit seiner Frau Fani und drei kleinen Töchtern in St. Radegund, einem Dorf mit 500 Einwohnern nahe Salzburg. Der „Anschluss“ Österreichs 1938 an Hitler-Deutschland ging in der Gemeinde zunächst ohne Spuren vorbei, doch nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde einige Bauern, darunter Franz Jägerstätter gemustert. Als er 1943 eingezogen werden soll, steht für Jägerstätter fest, dass er keinen Kriegsdienst leisten wird. Er verweigert den Eid auf Hitler, wird wegen „Wehrkraftzersetzung“ inhaftiert und im Juli 1943 zum Tode verurteilt.

Der US-amerikanische Filmemacher Terrence Malick eignet sich diesen historischen Stoff in seiner unverwechselbaren Weise an und verwebt ihn zu einem leisen und bewegenden Bekenntnis für eine Ethik des Widerstands und des reinen Gewissens. Die im Film zelebrierte Dorfidylle der Friedenszeit bewegt sich dabei zwar nahe am Kitsch, unterstreicht aber stimmig die Darstellung eines vom Bösen zerstörten Paradieses. - Sehenswert ab 16.


Lesehinweis

Über die theologisch-religiösen Hintergründe von „Ein verborgenes Leben“ und das Denken von Terrence Malick hat Bert Rebhandl unter dem Titel „Malicks Märtyrer“ einen erhellenden Essay auf filmdienst.de geschrieben.

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