Die Geheimschrift-Sprache Nüshu war jahrhundertelang ein Weg für chinesische Frauen, sich in einer patriarchalischen Welt, die ihnen keine Rechte zugestand, untereinander zu verständigen. Zwei moderne Chinesinnen, die Museumsmitarbeiterin Xin und die Sopranistin Simu, versuchen Nüshu wiederzubeleben und finden eine alte Lehrmeisterin ihn He Yanxin, die noch in vormaoistischer Zeit geboren wurde. Zugleich haben allerdings auch geschäftsbewusste Männer Nüshu im Blick, um deren Möglichkeiten finanziell auszuschlachten.
Der Dokumentarfilm von Violet Du Feng erzählt kenntnisreich und sehr informativ vom Umgang mit der geheimen Sprache, ihrer poetischen Energie und heilsamen Wirkung. Als feministisches Statement deckt er zudem auf, wie Nüshu weiterhin eine wichtige Funktion zukommt, um die Stellung der Frau im modernen China aus konservativen Vorstellungen zu lösen. – Sehenswert ab 14.