Mit ihrem Roman "Memoiren einer Überlebenden " (1974) hatte Doris Lessing in gewisser Weise Neuland betreten: Es war ihr erster Versuch, sich vom realistischen Roman zu lösen, um das zu schaffen, was sie später als "Space-Fiction" bezeichnete - zivilisationskritische Romane, angelegt aus der seziererischen Sicht eines "Historikers der Zukunft", der auf eine aus den Fugen geratene, furchterregende Welt (zurück)blickt, die unsere Gegenwart ist. Was auf die "Memoiren" folgte, waren bislang fünf Teile eines visionären Romanzyklus` ("Canopusin Argos: Archive"), in dem sie die Gedanken der "Memoiren" weiterführt. Eine Überlebenschance sieht Doris Lessing, den Untergang der Gesellschaft vor Augen, allein in der Revolution des Bewußtseins, in einer Emanzipation des Denkens. Eine fruchtbare Rückbesinnung auf innere Werte soll als tragfähige Basis für engagiertes äußeres Handeln dienen.
Solche Überlebens-Philosophie, die schon in "Memoiren einer Überlebenden" angelegt ist, ist nur schwer in einer zweistündigen Verfilmung zu vermitteln. So gesehen, ist David Gladwells
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