Filmgeschichte

Die Stille möglicherweise: Was ist das „Original“ bei Robert Bresson?

Der französische Filmemacher Robert Bresson war mit seinen asketischen, von seinem katholischen Glauben geprägten Werken ein Einzelgänger des Kinos. Noch immer herrschen in Publikationen und bei Retrospektiven eher einseitige Deutungen Bressons vor. Das ist schon deshalb verwunderlich, weil gerade bei seinen frühen Filmen oft zahlreiche, sich voneinander unterscheidende Fassungen existieren. Das erschwert die Rezeption, bietet aber auch sehr verlockende Ansatzpunkte.

Von Josef Nagel

Der Laurel-&-Hardy-Archipel: Zwei Bücher über die unsterblichen Komiker

Anfang der 1920er-Jahre standen Stan Laurel und Oliver Hardy erstmals gemeinsam vor der Kamera. Doch nicht einmal sie hätten sich träumen lassen, dass aus den beiden Schauspielern das zeitlose Komiker-Paar „Dick & Doof“ werden würde. Zwei spannende neue Bücher spüren mit vielen bislang unbekannten Details ihrem Geheimnis nach.

Von Jens Hinrichsen

Bela Lugosi - Schreckgestalt in der Sackgasse

Seine Verkörperung von Dracula ist ikonisch. Das Leben des aus Ungarn stammenden Hollywood-Stars Bela Lugosi (1882-1956) nahm auf dem Höhepunkt seiner Karriere jedoch eine tragische Wende. Eine Graphic Novel von Koren Shadmi zeichnet das Leben des Mimen in stilisierten Schwarz-weiß-Zeichnungen nach.

Von Christian Meyer-Pröpstl

Skizzen aus der Zauberwelt - Werner Herzog

Am 5. September 2022 wird der deutsche Filmemacher Werner Herzog 80 Jahre alt. Das war für ihn Anlass, autobiografische Skizzen zusammenzutragen, die nun als Erinnerungsbuch „Jeder für sich und Gott gegen alle“ erschienen sind. Statt eine große Bilanz zu ziehen, widmet sich Werner Herzog bekannten und weniger bekannten Episoden seines Lebens und Werks, Vorbildern und Wegbegleitern, wobei ihn insbesondere unfertige Projekte umtreiben. So ergeben sich auch für eingefleischte Herzog-Kenner immer wieder überraschende Lese-Enthüllungen.

Von Josef Schnelle

Imitation des Lebens: Douglas Sirk und das ironisierte Melodram

Der Filmwissenschaftler Thomas Brandlmeier hat aus seiner lebenslangen Beschäftigung mit dem Regisseur Douglas Sirk eine eingehende, sehr lesenswerte Monografie destilliert. Sämtliche Filme des Melodram-Spezialisten werden darin beleuchtet, wiederkehrende Motive offengelegt und Sirks Kunst der Ironie gefeiert, sodass hinter seinen künstlerischen Arrangements die Abgründe aufscheinen.

Von Jens Hinrichsen

Der Tod kommt in die Stadt

Am 4. März 1922 wurde Friedrich Wilhelm Murnaus „Nosferatu“ uraufgeführt, die erste Verfilmung von Bram Stokers "Dracula". In dem Stummfilm-Klassiker verkörpert der Vampir die Allmacht des Todes. Murnaus traumatische Kriegserlebnisse gingen ebenso in den Film ein wie das Massensterben an der Spanischen Grippe. Nach zwei Jahren Covid-Pandemie und ausgerechnet am Beginn eines neuen Kriegs in Europa feiert der Horrorfilm sein 100. Jubiläum.

Von Jens Hinrichsen

Lustige Ladys: „No Angels“: Die „Berlinale“-Retro 2022

In den 1930ern verkörperten Mae West, Rosalind Russell und Carole Lombard im Komödienfach sehr unterschiedliche Frauentypen – West als provokative Sexbombe, Russell als kompetentes Working Girl und Lombard als unkonventionell-bezauberndes Temperamentsbündel. Dabei fand jede auf ihre Weise Wege, Widerstand gegen hergebrachte Genderbilder zu leisten. Eigentlich sollte die „Berlinale“-Retrospektive bereits 2021 die drei Diven hochleben lassen; wegen der Corona-Turbulenzen wurde dies auf die Ausgabe 2022 verschoben, die am 10. Februar beginnt.

Von Jens Hinrichsen

Bergmans Titanenkämpfe

Mit seinen Filmen hat Ingmar Bergman Kinogeschichte geschrieben – immer stand die menschliche Psyche, die Sinnsuche seiner Charaktere im Mittelpunkt. Neu übersetzte Arbeitstagebücher geben jetzt Einblicke in die Arbeitsweise des Schweden, die von seinen eigenen Hoch- und Tiefstimmungen nicht zu trennen war.

Von Alexandra Wach

Archive des Alltags: „Was wir filmten. Filme von ostdeutschen Regisseurinnen nach 1990“

Was machten die DEFA-Regisseurinnen nach 1990? Vor welchen Herausforderungen stehen ostdeutsche Filmemacherinnen heute? Initiiert durch eine Filmreihe beim Internationalen Frauen* Film Fest 2020 ist der Sammelband „Was wir filmten. Filme von ostdeutschen Regisseurinnen nach 1990“ entstanden, der eine filmhistorische Leerstelle füllen und die Erinnerungskultur vielstimmiger machen will.

Von Maxi Braun