Filmklassiker

Filmklassiker: „Electra Glide in Blue“

Mit seinem Motorrad-Cop-Film „Electra Glide in Blue“ inszenierte Musikproduzent James William Guercio 1973 seinen einzigen Spielfilm. Das als Antithese zum ikonischen Hippie-Film „Easy Rider“ konzipierte Werk stellt einen Polizisten ins Zentrum, der an gar nicht friedvolle Hippies gerät. Der Film lief im September beim Filmfest Oldenburg im Rahmen einer Hommage an James William Guercio und ist beim Label Camera Obscura in einer Mediabook-Edition verfügbar.

Von Michael Ranze

Filmklassiker: „Die Straßenjungen“

1959 legte Carlos Saura mit 27 Jahren seinen ersten Spielfilm „Die Straßenjungen“ (Los golfos) vor. Die unverhüllte Sozialkritik erregte das Missfallen der Zensur im faschistischen Spanien, wo er erst 1962 in stark gekürzter Fassung ins Kino kam. Auch im Ausland kursierten Versionen von unterschiedlicher Länge. 2024 rekonstruierte die Filmoteca Española eine Fassung des Films, die sich um größtmögliche Originaltreue bemühte. Im September 2025 erscheint sie mit reichem Bonusmaterial auf Blu-ray.

Von Josef Nagel

Filmklassiker: „Nackte Gewalt“

In den 1950er-Jahren schrieb Regisseur Anthony Mann mit einer Reihe von Western Filmgeschichte, die nicht heroisierend um den „Frontier“-Mythos kreisen, sondern um einen Wilden Westen, der zur Bühne für komplexe psychologische Dramen und moralische Konflikte wird. Zu den besten von ihnen gehört „Nackte Gewalt“, in dem sich James Stewart als Kopfgeldjäger in schuldhaften Verstrickungen zu verlieren droht. Nun erscheint der Film bei Plaion neu auf Blu-ray.

Von Michael Ranze

Filmklassiker: „Die geheimnisvolle Insel“

Noch zu Lebzeiten des französischen Schriftsteller Jules Verne (1828-1905) erschienen die ersten Verfilmungen seiner Werke, darunter „Reise zum Mond“ von George Méliès aus dem Jahr 1902. Zu Vernes Romanen, die gleich mehr als ein Dutzend Mal verfilmt worden sind, gehört die Robinsonade „Die geheimnisvolle Insel“. Beim Label Ostalgica ist nun eine sowjetische Adaption von Eduard Penzlin aus dem Jahr 1941 erschienen, in einer restaurierten Fassung auf Blu-ray. 

Von Jörg Taszman

Filmklassiker: „The Wild Bunch“

Bis heute hat „The Wild Bunch“ nichts von der Eindringlichkeit eingebüßt, mit der Peckinpah 1968 das Western-Genre erneuerte. Antihelden wie der wilde Haufen desillusionierter Outlaws, von dem der Film erzählt, hatte es im US-Kino bislang in der Form nicht gegeben. „The Wild Bunch“ ist der Höhepunkt im Werk eines Regisseurs, der wie nur wenige andere einen stetigen Kampf gegen die Konventionen Hollywoods führte.

Von Thomas Klein

Filmklassiker: „Amadeus“

Miloš Formans „Amadeus“ feierte 2024 sein 40. Leinwandjubiläum; am 13. März 2025 ist er nun neu als „Ultimate Collector’s Edition“ in 4kUHD erschienen. Das epische Biopic über Wolfgang Amadeus Mozart versteckt in der Huldigung an Mozarts Genie eine geistreiche Abhandlung über die Mittelmäßigkeit der Welt. Ein Meisterwerk über Musik, Mord und die Menschlichkeit, die beides verbindet.

Von Christoph Dobbitsch

Filmklassiker: "Der dritte Mann"

Der Filmklassiker von Carol Reed aus dem Jahr 1949 zeigt Wien als kulturellen Schmelztiegel am Scheideweg zwischen Verfall und Neuanfang. Absonderliche Schattenwürfe und unruhige Kameraeinstellungen formen aus der Stadt ein Labyrinth, in dem sich die Figuren verlieren. "Der dritte Mann" mischt Elemente aus Film noir, Trümmerfilm und schwarzer Komödie und bewegt sich zwischen Hollywood und deutschen Expressionismus.

Von Christoph Dobbitsch

Filmklassiker: Reise in die Urzeit

Der tschechische Filmemacher Karel Zeman (1910-1989) war ein Meister des Animationsfilms und des fantastischen Kinos. Zu den erklärten Liebhabern seines Werkes gehören Regisseure wie Terry Gilliam und Tim Burton. In „Reise in die Urzeit“ (1955) lässt er vier Jungen auf den Spuren von Jules Vernes „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ in ein Land vor unserer Zeit gelangen und erweckt lange vor „Jurassic Park“ Dinos zu imposantem Leinwandleben. Nun ist „Reise in die Urzeit“ in einer schönen Blu-ray-Edition erschienen.

Von Jörg Taszman

Filmklassiker: DEFA-Indianerfilme

Der Western machte in den 1960er-Jahren auffallende Wandlungsprozesse durch. Wurde das Genre in Hollywood für tot erklärt, erfreute es sich in anderen Ländern wachsender Beliebtheit. Das galt nicht nur für Italien, wo der Italowestern entstand, sondern auch für den Ostblock und die DDR. Im Bemühen, sich vom Hollywoodkino abzugrenzen, wurden die Filme der DEFA „Indianerfilme“ genannt. Eine Passage durch eine faszinierende Episode der deutschen Filmgeschichte anlässlich einer neuen DVD-Edition.

Von Thomas Klein

Filmklassiker: „Die größte Geschichte aller Zeiten“

Mit seiner Bibelverfilmung „Die größte Geschichte aller Zeiten“ kam Regisseur George Stevens im Jahr 1963 beim zeitgenössischen Publikum nicht so gut an; die große Zeit des Monumentalfilms ging damals schon ihrem Ende zu. Heute gilt seine Adaption des Lebens Jesu, die nah an den Evangelien-Texten bleibt und sich ganz auf die kraftvolle formale Gestaltung konzentriert, als Klassiker. Beim Label Capelight ist sie im Frühjahr 2024 neu als 3-Disc Limited Collector's Edition im Mediabook.

Von Jörg Gerle

Filmklassiker: "Das Mädchen mit dem leichten Gepäck"

Die Geschichte um eine „unmögliche“ Liebe zwischen einem Jungen aus der Oberschicht und einer Frau aus einfachen Verhältnissen besticht durch ihre Gefühlsbandbreite wie durch eine sensible Inszenierung. Das Drama von Valerio Zurlini gehörte in den 1960er-Jahren zu den Filmen, die dem italienischen Star Claudia Cardinale zum großen Durchbruch verhalfen.

Von Michael Ranze

Filmklassiker: „Das Schloss des Cagliostro“

Heute gilt der japanische Regisseur Hayao Miyazaki als Großmeister des Anime-Films. In den späten 1970er-Jahren, als er mit „Das Schloss des Cagliostro“ seinen ersten Langfilm präsentierte, steckte seine Karriere noch in den Kinderschuhen. Das Frühwerk, in dem Miyazaki seine späteren Qualitäten schon andeutete, wurde jetzt aufwändig in 4k restauriert und kommt auch wieder auf die deutschen Kinoleinwände zurück.