„Goldener Löwe“ für „Poor Things“
Yorgos Lanthimos' Frankenstein-Variation „Poor Things“ triumphierte beim 80. Filmfestival in Venedig als Gewinner des „Goldenen Löwen“. Die Jury unter Damien Chazelle würdigte aber auch herausragende Beiträge wie „The Green Border“ von Agnieszka Holland und „Evil Does Not Exist“ von Ryusuke Hamaguchi. Das sind gute Entscheidungen in einem Jahr, in dem das Festival als glamouröse Marketing-Maschinerie aufgrund des Hollywoodstreiks zwar etwas stockte, als Filmkunst-Plattform aber wie gewohnt strahlte.
Von Felicitas Kleiner
Mensch und Natur
Das 80. Filmfestival von Venedig zeigte das letzte vollendete Werk eines Pioniers des tibetischen Kinos: „Snow Leopard“ von Pema Tseden. Der Film handelt von Spannungen zwischen Mensch und Natur im tibetischen Hochland, ausgelöst durch eine Schneeleopardin, die die Schafherde eines Hirten angegriffen hat. Der japanische Regisseur Ryusuke Hamaguchi arbeitet sich in „Evil Does Not Exist“ an einer ähnlichen Thematik ab.
Von Felicitas Kleiner
Venedig 2023 - Bad Guys & Flüchtende
Die Premiere von Woody Allens „Coup de Chance“ wurde beim Filmfestival Venedig von Protest begleitet. In der zweiten Festivalhälfte der 80. „Mostra“ schlug aber endlich auch die Stunde der Regisseurinnen, mit Sofia Coppolas „Priscilla“ und Agnieszka Hollands „Green Border“.
Von Felicitas Kleiner
Venedig 2023 - Maestros & Multiversen
Neben spannenden Genrebeiträgen wie Nikolaj Arcels „Bastarden“ und David Finchers „The Killer“ glänzen bei der 80. Mostra unter anderem Bradley Coopers „Maestro“, Timm Krögers „Die Theorie von allem“ und Bertrand Bonellos „La bête“. Eine Zwischenbilanz zur Halbzeit des Festivals in Venedig.
Von Felicitas Kleiner
Venedig 2023 - Blut, Geld & Obsessionen
Mit Pablo Larraíns satirischem Vampirfilm „El Conde“, dem Biopic „Ferrari“ von Michael Mann und der Frankenstein-Variation „Poor Things“ von Yorgos Lanthimos hat der Wettbewerb des 80. Filmfestival Venedig Fahrt aufgenommen. Auch wenn wegen des Autoren- und Schauspielerstreiks in den USA einige Stars auf dem roten Teppich fehlen, entfaltet das Festival am Lido seine Strahlkraft.
Von Felicitas Kleiner
Venedig 2023 - Treffen der Maestros
Trotz des Super-Streiks in Hollywood sind US-Produktionen im Wettbewerb der 80. „Mostra“ noch recht üppig vertreten, nicht zuletzt dank diverser Netflix-Filme. Ansonsten hat es neben vielen italienischen, französischen und anderen europäischen Werken auch mal wieder eine Arbeit eines deutschen Regisseurs in die „Löwen“-Konkurrenz geschafft: Timm Krögers „Die Theorie von allem“.
Von Felicitas Kleiner
Cinema in (e)motion: 76. Locarno Film Festival - ein Fazit
Beim 76. Filmfestival in Locarno gewann der iranische Film „Critical Zone“ von Ali Ahmadzadeh den „Goldenen Leoparden“. Die Jury lobte den illegal in den Straßen von Teheran gedrehten Film als Manifest der Freiheit und der Widerstandskraft des iranischen Volkes. Die Absicht der Veranstalter, das Publikum zurückzugewinnen, ging auf: Mit rund 15 Prozent mehr Zuschauern erfreuten sich die Kinos wie auch die Pizza Grande einer hohen Auslastung.
Von Irene Genhart
Stummfilmtage Bonn 2023
Am 10. August beginnt im Arkadenhof der Bonner Universität das sommerliche Stummfilm-Festival. Unter den Filmen finden sich Klassiker von Ernst Lubitsch und Germaine Dulac, Slapstick-Komödien mit Buster Keaton und Laurel & Hardy, aber auch Wiederentdeckungen wie der ukrainische Kinderfilm „Gratuliere zur Versetzung“ oder das französische Fliegerinnen-Drama „L’autre aile“.
Von Marius Nobach
Liebes-Arrangements: Locarno 2023 - Ein Zwischenbericht
Das 76. Locarno Film Festival überrascht in den ersten Tagen mit eigenwillig starken Filmen. Einer davon ist „Do Not Expect Too Much of the End of the World“ von Radu Jude, ein anderer „Animal“ von Sofia Exarchou, der dritte Lav Diaz‘ episch mäandernder „Essential Truth of the Lake“. Zu wünschen übrig lässt hingegen das bisherige Programm auf der Piazza Grande.
Von Irene Genhart
Locarno 2023 - Im Leoparden-Rennen
Das 76. Locarno Film Festival (2.-12.08.2023) überrascht im Hauptwettbewerb mit einigen großen Namen wie Lav Diaz, Quentin Dupieux und Radu Jude und verwöhnt auf der Piazza mit einigen heiß erwarteten neuen Werken wie Ken Loachs „The Old Oak“ und Justine Triets diesjährigem Cannes-Gewinner „Anatomie d’une chute“. Die Retrospektive ist dem mexikanischen Kino der goldenen Jahre von 1940 bis 1969 gewidmet.
Von Irene Genhart