Mit und ohne VR: Das 40. Filmfest München

Das Filmfest München feierte sein 40. Jubiläum zwar etwas auf Sparflamme, überraschte aber mit vielen interessanten Filmentdeckungen. Insbesondere in der Reihe „Neues deutsches Kino“ erregten fremd- und mehrsprachige Arbeiten große Aufmerksamkeit. Und auch das Interesse für Werke aus inzwischen eher unbekannteren Filmländern wie Japan oder Italien zeichnete das Filmfestival aus, das sich mit einer wachsenden Zahl an Weltpremieren zudem für die nähere Zukunft rüstet.

Von Marius Nobach

Vive le Cinéma! Rückblick auf das Cannes-Festival 2023

Es lebe das Kino, brachte Chiara Mastroianni das 76. Festival du Cannes am Ende der Preisgala auf den Punkt, in der ausgewogene Jury-Entscheidungen den Wandel des Filmfestivals unterstrichen. In vielen Filmen ging es um Gender-Gerechtigkeit, (Macht-)Missbrauch und durchaus auch um die Frage, wie man sich gegen Hass und Niedertracht zur Wehr setzen kann. Das Erzählen aus der Perspektive von Frauen befördert dabei wohl auch eine generelle Verjüngung des Filmbusiness.

Von Josef Lederle

Goldene Palme für „Anatomy of a Fall“

Ein ambitioniertes 76. Filmfestival in Cannes endet verdient mit der Goldenen Palme für „Anatomy of a Fall“ von Justine Triet. Das herausfordernde Holocaust-Drama „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer gewinnt den Großen Preis der Jury. Wim Wenders' grandiose Meditation „Perfect Days“ über den Alltag eines Toilettenmannes wird mit dem Preis der Ökumenischen Jury geehrt.

Von Josef Lederle

Cannes Notizen #6 - Ahnen und Vorfahren

Filme von den Rändern der vertrauten Kinematografien erzählen oft von Menschen oder Lebensweisen, die nicht zum (west-)europäischen Projekt einer entzauberten, rational beherrschbaren Welt passen wollen. In Cannes gibt es dafür in den Nebenreihen Raum, den Werke aus Afrika oder dem Cerrado in Brasilien für widerständige Erzählungen nutzen.

Von Josef Lederle

Cannes Notizen #5 - „Perfect Days“

Im Wettbewerb von Cannes kann man in diesem Jahr die alten von den nicht ganz so alten Filmemachern leicht dadurch unterscheiden, wie sehr sie ihren eigenen lange etablierten Filmpfaden folgen oder Neues wagen. Zu den „Jüngsten“ in diesem Sinne zählt dabei der 77-jährige Wim Wenders, der auf den Spuren von Yasujirō Ozu mit „Perfect Days“ eine meisterliche Meditation über das Geheimnis des Lebens gedreht hat, das man nur an der Musikauswahl als Wenders-Film erkennen könnte.

Von Josef Lederle

Cannes Notizen #4 - Style & Stars

Manche Filme in Cannes stechen in diesem Jahr schon durch ihre stylische Extravaganz hervor. Dazu zählen die neuen Filme von Wes Anderson und Jessica Hausner, aber auch „Fallen Leaves“ von Aki Kaurismäki, wenngleich dessen gedeckte Farbpalette eher in Moll als in Dur spielt. Beobachtungen zu außergewöhnlichen Werken.

Von Josef Lederle

Cannes #3 - Abgründiges Wummern

Das Auschwitz-Drama „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer gilt vielen schon als „Palmen“-Anwärter, doch die Radikalität des außergewöhnlichen Dramas lässt das auch zweifelhaft erscheinen. Dafür bringt sich Sandra Hüller mit zwei glänzenden Darbietungen als beste Darstellerin ins Gespräch, insbesondere als kühle deutsche Schriftstellerin in „Anatomy of a Fall“ von Justine Triet.

Von Josef Lederle

Cannes #2 - Im Kino!

Ästhetisch oder dramaturgisch ausgeklügelte Filme treffen in Cannes auch technisch auf Bedingungen, die ihre Qualitäten zum Strahlen bringen. Das hilft insbesondere Filmen, deren Hauptaugenmerk nicht auf dem Plot liegt. Beobachtungen zu den neuen Filmen von Nuri Bilge Ceylan, Wim Wenders und Wang Bing.

Von Josef Lederle

Cannes #1 - Unruhige Gewässer

Der Auftakt des 76. Festivals in Cannes sorgt für beträchtliche Turbulenzen, und das nicht nur in Frankreich. An der Person von Johnny Depp, der für seine Rolle als Ludwig XV. im Eröffnungsfilm „Jeanne du Barry“ mit Standing Ovations gefeiert wurde, kristallisiert sich die generelle Frage nach dem Umgang des Festivals mit (Macht-)Missbrauch und Geschlechtergerechtigkeit sowie den Arbeitsbedingungen in der Filmbranche. Unter den Filmen stach bislang vor allem Wim Wenders’ 3D-Hommage „Anselm“ hervor.

Von Josef Lederle

Das Programm von Cannes 2023

Am Dienstag, 16. Mai, eröffnet das 76. Filmfestival in Cannes mit dem opulenten Historienfilm "Jeanne du Barry" von Maïwenn. Neben einer enormen Anzahl an ehemaligen „Goldene Palme“-Gewinnern und einer imposanten Riege der Großen des internationalen Kinos scheint das Festival aber auch viele Überraschungen in petto zu haben. Eine Übersicht über das Programm.

Von Jörg Taszman