(© Tasse Film)

Serie: Sowjet Jeans

Eine zwischen Realsatire und Drama changierende Serie um den Clash eines jungen Kostümbildners mit dem Sowjet-Regime in der lettischen Metropole Riga des Jahres 1979 - bis 3.4.2026 in der arte-Mediathek

Aktualisiert am
10.05.2025 - 12:45:00
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In Riga vertickt der junge Renars Rubenis (Karlis Arnolds Avots), ein Kostümbildner am staatlichen Theater, im Jahr 1979 heimlich westliche Produkte auf dem Schwarzmarkt. Er träumt von einem freieren Leben und reibt sich am Druck des sowjetischen Regimes. Seine erblühende Liebe zu einer finnischen Nachwuchsregisseurin (Aamu Milonoff), die gerade eine "Hamlet"-Inszenierung einstudiert, wird empfindlich gestört, als er wegen eines rebellischen Liedes in der Psychiatrie landet. Doch auch dort findet er Wege, sich durchzuschlagen, indem er für den korrupten Oberarzt Jeans näht, sie sich auf dem Schwarzmarkt teuer verkaufen lassen. Der KGB sieht das aber gar nicht gern. 

Die aus acht Episoden bestehende Serie fängt eindrucksvoll das Lebensgefühl lettischer Jugendlicher in Riga in der Spätphase der Sowjetunion ein. Rebellion, westliche Rockmusik und Jeans aus dem Westen kontrastieren mit einem brutalen, manchmal auch nur noch lächerlichen Überwachungsstaat. Komplex erzählt, im Tonfall überzeugend zwischen Realsatire und Drama schwankend und glänzend besetzt, erzählt die Serie von den Zwangsmechanismen einer Diktatur und der hartnäckigen Sehnsucht nach Freiheit. - Sehenswert ab 14.

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