„Oscar“ 2024: Die Nominierungen
Sandra Hüller hat es zur „Oscar“-Anwärterin geschafft: Für ihren Part in „Anatomie eines Falls“ konkurriert der deutsche Star um einen der „Academy“-Awards, die am 10.3.2024 vergeben werden. Der meistnominierte Film ist indes Christopher Nolans Physiker-Drama „Oppenheimer“. Und auch „Poor Things“ hat gute Chancen auf Auszeichnungen.
Von Marius Nobach
Tolle Filme, kaum Resonanz
Bei der Verleihung der 36. Europäischen Filmpreise dominierte das Drama „Anatomie eines Falls“ von Justine Triet, das als bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch, beste Darstellerin, bester Schnitt und zusätzlich mit dem European University Award ausgezeichnet wurde. Die überlange Gala in Berlin gab den Kreativen viel Raum, ohne das Grundproblem zu lösen: an der Kinokasse spürt man nichts von den Europäischen Filmpreisen.
Von Marius Nobach
Der Kameramann Jörg Jeshel
Das Berliner Klick-Kino widmet dem deutschen Kameramann Jörg Jeshel eine Hommage mit 20 Filmen, die an einen der ausdauerndsten Bildermacher der deutschen Filmgeschichte erinnert. Jeshels Kamera glänzte nicht durch spektakuläre Einstellungen oder wilde Schwenks. Sie stellte sich vielmehr ganz in den Dienst des Beobachtens, wovon viele Dokumentaristen, aber auch Regisseure wie Achternbusch oder Jutta Brückner profitiert haben.
Von Wilfried Reichart
Revolutionäre Kraft
In der Gebläsehalle der früheren Eisenwerk-Anlage im saarländischen Völklingen ist eine großangelegte Ausstellung zur gesamten deutschen Filmgeschichte eröffnet worden. „Der Deutsche Film - 1895 bis Heute“ bezieht in der einzigartigen Atmosphäre der Völklinger Hütte die erfindungsreichen Epochen und monumentalen Produktionen ein und lässt die Magie des Kinos hochleben. Doch auch die künstlerischen Innovationen vom Stummfilm bis zum aktuellen Film werden intensiv gewürdigt.
Von Josef Nagel
Was machte das Kino? Zwei Ausstellungen zur Nachkriegs-Kinokultur
Nach 1945 stießen im Kino in Westdeutschland die Widersprüche der Nachkriegskultur aufeinander. So traf der Wunsch nach eskapistischer Unterhaltung auf die Wiederbegegnung mit Filmschaffenden, die aus dem Exil zurückkehrten. Dazu gehörte die Schauspielerin Tilla Durieux, der aktuell eine Ausstellung in Berlin gewidmet ist; hier und in einer weiteren Ausstellung in Hannover zur Kinokultur der Nachkriegszeit ergeben sich aufschlussreiche Einblicke in eine Phase der Widersprüche.
Von Stephan Ahrens
Wanderer zwischen den Welten: Die Ausstellung „Ausgeblendet / Eingeblendet“
Die NS-Zeit war auch für Deutschlands Filmgeschichte ein
verheerender Epochenbruch. Die Ausstellung „Ausgeblendet / Eingeblendet – Eine
jüdische Filmgeschichte der Bundesrepublik Deutschland“ im Jüdischen Museum in
Frankfurt/Main beleuchtet, wie jüdische Filmschaffende, etwa Produzent Artur
Brauner oder Schauspiel-Star Lilli Palmer, nach diesem Bruch in der
Gesellschaft und Filmszene der BRD wieder Fuß zu fassen suchten.
Von Josef Nagel
Immer noch ein Wunder
In der deutschen Filmbranche hat es vor der Verleihung der 73. Deutschen Filmpreise rumort: Debatten um Machtmissbrauch am Set, Vorwürfe des Filmnachwuchses wegen fehlender Innovation, aber auch die Auswahlkriterien des Preises standen einmal mehr unter Beschuss. Die „Lola“-Gala am 12. Mai griff die Kontroversen allerdings kreativ auf und ließ sich die Lust am Feiern nicht verderben. Wobei der bereits „Oscar“-gekrönte Antikriegsfilm „Im Westen nichts Neues“ den Abend keineswegs komplett dominierte.
Von Marius Nobach
Die im Schatten sieht man nicht
Im Frankfurter Filmmuseum widmet sich die sehenswerte Ausstellung „Weimar weiblich“ (29.3.-12.11.2023) der Rolle von Frauen im Weimarer Kino zwischen 1918 und 1933. Die kundig konzipierte und mit vielen Entdeckungen aufwartende Ausstellung bezeugt die bedeutenden Beiträge weiblicher Filmschaffender im Kino der 1920er-Jahre quer durch alle Funktionen. Auch das gewandelte, moderne Frauenbild der damaligen Zeit wird in Filmausschnitten und anderen originalen Zeugnissen neu beleuchtet.
Von Josef Nagel
Reif für die Lola: Nominierungen zum 73. Deutschen Filmpreis
Am 24. März 2023 sind die Nominierungen für den 73. Deutschen Filmpreis bekannt gegeben worden. Mit 12 Nennungen ist der bereits „Oscar“-gekrönte Antikriegsfilm „Im Westen nichts Neues“ der große Favorit, Gefallen fand die Deutsche Filmakademie aber auch an „Das Lehrerzimmer“, „Sonne und Beton“, „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ und dem von deutscher Seite coproduzierten Iran-Thriller „Holy Spider“.
Von Marius Nobach
Neue Filmausstellungen 2023
Die unerzählte jüdische Filmgeschichte der BRD, die weibliche Seite des Weimarer Kinos, australische Kollektive und Louis de Funès’ Autos –die 2023 geplanten Ausstellungen rund um Film, Filmgeschichte und Kino versprechen in ihrer Vielfalt einen lohnenden Jahrgang. Ein Überblick über interessante Ausstellungen für Cineast:innen in den kommenden Monaten.
Von Josef Nagel