News

Oh, Kanada! Filmreihe zum Streamen

Eine Filmkollektion des Streamingdiensts der Bibliotheken entführt die Zuschauer:innen nach Kanada und beleuchtet die Vielfalt des dortigen Filmschaffens. Der Schwerpunkt liegt auf dem französischsprachigen Kino, unter anderem von Star-Regisseur Xavier Dolan. Mit dabei ist auch ein Frühwerk von „Dune“-Regisseur Denis Villeneuve. Aber auch die englischsprachige Filmgröße Sarah Polley fehlt nicht.

„Disziplin & Kontrolle (VI)“: Hundstage

In Sidney Lumets „Hundstage“ (1975) führen zwei Amateure aus der Arbeiterklasse einen Banküberfall aus, deren Scheitern vorprogrammiert ist. Doch gerade deshalb gehört ihnen die Sympathie dieses Vertreters einer besonderen Variante des Heist-Films, in der die Tragik von Außenseitern ins Zentrum gestellt wird. Der sechste Beitrag zum Blog „Disziplin & Kontrolle“ geht den Wurzeln des Films nach, die eine Verwandtschaft zur Sprachgestaltung von Kafka und Dashiell Hammett nahelegen.

Von Leo Geisler

MUBI im August 2024

Der Arthouse-Streamingdienst präsentiert im August eine Filmreihe rund um Schriftsteller:innen, vom US-Doku-Porträt über James Baldwin bis zu Wong Kar-wais Science-Fiction-Elegie „2046“. Außerdem wird das Frühwerk von Queer-Cinema-Ikone Ira Sachs beleuchtet. Neue Arthouse-Highlights und Filmklassiker.

Das Filmfestival Brüssel

Bereits vor 50 Jahren fand erstmals das Internationale Filmfestival in Brüssel statt. Nachdem es kurzzeitig eingestellt worden war, existiert es seit 2018 in der zweiten Auflage und hat sich zum Geheimtipp gemausert. Trotz vergleichsweise bescheidenem Budget kann das Festival bei seiner 7. Ausgabe (25.6.-3.7.2024) mit zahlreichen Entdeckungen aufwarten. Ein Schwerpunkt galt 2024 Filmen über Familien, Übergänge und der Suche nach den eigenen Wurzeln.

Von Josef Nagel

Filmklassiker: DEFA-Indianerfilme

Der Western machte in den 1960er-Jahren auffallende Wandlungsprozesse durch. Wurde das Genre in Hollywood für tot erklärt, erfreute es sich in anderen Ländern wachsender Beliebtheit. Das galt nicht nur für Italien, wo der Italowestern entstand, sondern auch für den Ostblock und die DDR. Im Bemühen, sich vom Hollywoodkino abzugrenzen, wurden die Filme der DEFA „Indianerfilme“ genannt. Eine Passage durch eine faszinierende Episode der deutschen Filmgeschichte anlässlich einer neuen DVD-Edition.

Von Thomas Klein

Stummfilmtage Bonn 2024

Seit 40 Jahren gibt es das Bonner Sommerkino, 2024 findet es zum 30. Mal als reines Stummfilm-Festival im Arkadenhof der Bonner Universität statt. Zum Jubiläum sind zwischen 8. und 18. August 21 kurze und lange Filme mit live aufgeführter Musik zu sehen, viele von ihnen werden danach auch als Stream zur Verfügung gestellt. Neben Publikumslieblingen von Chaplin und Keaton bis Douglas Fairbanks sind auch weniger bekannte Werke wie „Thora van Deken“ von John Brunius und „Eifersucht“ von Karl Grune zu entdecken.

Von Marius Nobach

Lesetipp: „Der französische Film“

Die Buchreihe „Filmgeschichte kompakt“ will kurze Einführungen und Überblicke nationaler Filmhistorien bieten und ist zuletzt um einen Band zum französischen Kino ergänzt worden. Filmwissenschaftler Thomas Brandlmeier unternimmt darin einen Parcours durch 130 bewegte Jahre und stellt Epochen, Strömungen und zahlreiche bedeutsame Filmschaffende vor. Neben pointierten Œuvre-Würdigungen zeichnet sich der Band durch seinen großen Informationsgehalt und bereichernde Einschübe aus.

Von Marius Nobach

Der Skript-Virtuose - Nachruf auf Robert Towne

Sein Drehbuch für „Chinatown“ (1974) gilt als eines der besten in der Geschichte Hollywoods, ja vielleicht sogar des Films überhaupt. Robert Towne gewann dafür 1975 den „Oscar“ und den „Golden Globe“. Es gibt kaum einen Drehbuchratgeber, in dem das Buch nicht als Paradebeispiel für gelungenes Scriptwriting herangezogen würde. Towne avancierte damit zum Star des New Hollywood. Im Juli 2024 ist er verstorben.

Von Thomas Klein

Dem einen gefällt's, dem anderen nicht: Das arte-Magazin "Karambolage"

Seit 20 Jahre führt das Trickfilm-Magazin "Karambolage" auf arte Deutschen wie Franzosen vor Augen, dass die kulturellen Unterschiede zwischen beiden Ländern zwar groß, aber auch lustig und vor allem nicht in Beton gegossen sind. Vieles ist von Zufällen geprägt und wandelt sich im historischen Verlauf - manchmal bis fast ins Gegenteil. Auf der sprachlichen Ebene sind die Grenzen zudem fließend.

Von Dietrich Leder