Es kommt in Regisseur-Biographien gar nicht so selten vor, dass sich die Liebe zum Kino dann doch stärker erweist als die Berufung zum Priesteramt. Hitchcock, Scorsese, Wenders zählen zu den Filmemachern, die in ihrer Jugend Priester werden wollten/sollten, dann aber das Kino der Kanzel vorzogen, und sich auf der Leinwand als bildkräftige Erzähler zeigten. Auch der Rumäne Daniel Sandu, Jahrgang 1977, der fünf Jahre in einem Priesterseminar der Rumänisch-Orthodoxen Kirche zubrachte, bevor er sich fürs Filmemachen entschied, kann bildkräftig erzählen. In seinem Spielfilmdebüt verarbeitet er Erfahrungen der Seminarjahre, mixt Autobiographisches und Genrehaftes, will als Regiedebütant vorführen, dass er den verschiedensten Motiven inszenatorisch gewachsen ist: der provokanten Zeichnung pikanter Sexszenen ebenso wie der Darstellung abgründiger Bösartigkeit.
Allerlei cineastische Reminiszenzen fügt er ein, zeigt zum Beispiel die Kissenschlacht im Schlafzimmer der Seminaristen mit ihren in Zeitlupe umherfliegenden Federn als Traumbild kindlich-anarchistischer Unschuld wie einst Jean Vigo seine Kissenschlacht in