Hände, die über die weißen und schwarzen Tasten eines Flügels fliegen, mal in Großaufnahme von links gefilmt, dann ein Jump Cut nach rechts, ein Gegenschnitt auf die Hämmerchen, die im Bauch des Instruments gegen die Saiten schlagen, und auf das Gesicht des Pianisten, schwitzend und angespannt – das Tempo der Musik steigert sich, das Tempo der Schnitte ebenfalls, als würde das Ganze auf einen dramatischen Kulminationspunkt zurasen: Die expressive Montagesequenz, mit der Regisseur Claude Lalonde seinen Film beginnt, macht aus dem Auftritt des Star-Pianisten Henry Cole (Patrick Stewart) eine Art Actionfilm; der Musiker wird zum Jockey, der das Musikstück wie einen Vollblüter reitet, der ihn jede Sekunde abwerfen könnte.
Danach wird Henry erstmal schwer atmend und mitgenommen von der Bühne fliehen und am Hintereingang des Konzerthauses nach Luft schnappen. Und später sagt er zu seinem Vertrauten und Manager (Giancarlo Esposito), dass Leute sich aus ähnlichen Gründen live Konzertauftritte ansehen würden, aus denen sie gerne bei gefährlichen Sportarten zuschauen – wegen des Kitzels, dass es schiefgehen könnte. Da spricht die