Es ist eigentlich erstaunlich, dass es nur wenige Filme über den Apostel Paulus gibt. Die biblischen Texte der Apostelgeschichte, die Paulus-Briefe und die Legenden über ihn böten mehr als genug dramatischen Stoff: Die erstaunliche Wandlung vom Christenverfolger zum glühenden Missionar im Namen Christi, der (vermutete) Märtyrertod in Rom, vor allem aber die vielen Reisen, die Paulus quer durch Kleinasien und den Mittelmeerraum führten, um als „Völkerapostel“ die Botschaft von Tod und Auferstehung Jesu über den jüdischen Raum hinaus zu verbreiten.
Pier Paolo Pasolinis Versuch, die Paulus-Figur ins 20. Jahrhundert zu verlegen, blieb durch seinen frühen Tod trotz jahrelanger Vorarbeit unvollendet. Die US-Produktionsfirma Affirm Films, die sich vornehmlich auf Filme zu biblischen und spirituellen Themen für ein christlich orientiertes Publikum spezialisiert hat, besetzt mit „Paulus, der Apostel Christi“ also durchaus ein Thema, bei dem cineastischer Nachholbedarf besteht.
Umso enttäuschender ist, dass Regisseur Andrew Hyatt, der auch am Drehbuch mitgearbeitet hat, sein Paulus-Porträt auf eine biografische Spanne konzentriert, die die Figur in recht ausgetretene Bibelfilm-Spuren