Die
Rolle des tolpatschigen Nerds oder Kumpel-Typs mit Dreitagebart hat der irische
Schauspieler Chris O’Dowd in den letzten zehn Jahren zu seinem Markenzeichen
gemacht. Während er immer mal wieder aus dem Rollen-Stereotyp ausbrechen
konnte, glänzt er aktuell in „Juliet, Naked“ als Vollblut-Fan mit Tunnelblick
auf seinen Spleen, einen seit langem abgetauchten Rocksänger. Ein Porträt.
„Have you tried turning it off and on again?“, blafft
Roy in den Kellertiefen der IT-Abteilung von Reynholm Industries in den
Telefonhörer – genervt vom Technikunverständnis von „denen da oben“ und immer
darauf bedacht, die eigene Nerd-Identität durch seine T-Shirt-Aufdrucke zu
unterstreichen. Mit seinem pedantischen Kollegen Moss und der Vorgesetzten Jen
bildet der junge Mann mit den eng beieinander stehenden Augen, den gegelten
Löckchen auf dem Kopf und der hochgewachsenen, aber untrainierten Statur „The IT Crowd“. Dass sich mit solchen
Prämissen in der Damenwelt auch im britischen TV-Jahr 2006 wenig Staat machen
lässt, versteht sich von selbst. Dafür aber ließ sich aus der zwischen Chaos
und Neurose pendel