Michael Hanekes
beklemmendes Porträt deutscher Mentalität unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg:
Ein Dorf im Nordosten Deutschlands wird 1913/14 von rätselhaften Zwischenfällen
heimgesucht. Rückschauend erinnert sich der Lehrer (Christian Friedel)
in einer chronikhaften Off-Erzählung an die gewaltsamen Vorkommnisse rund um
die Kinder du Jugendlichen des Ortes, deren Hintergründe nie geklärt werden.
In konzentrierten Schwarz-Weiß-Bildern entwirft Michael Haneke mit großer erzählerischer Meisterschaft das Bild eines gespenstischen Mikrokosmos, der so sehr auf Abhängigkeit, Angst und Unterwerfung gebaut ist, dass der Ausbruch des Ersten Weltkriegs wie ein Ventil erscheint. Ein visuell und inszenatorisch bestechendes Drama über die Genese einer autoritätshörigen Gesellschaft.
Der Gewinner-Film der „Goldenen Palme“ in Cannes 2009. - Sehenswert ab 16.