© imago/United Archives (Jean Simmons, Richard Burton in "Das Gewand")

Das Gewand (3sat)

Pittoresker Monumentalfilm über das Gewand Christi - am 21.4., 16.50-19.00 Uhr, bei 3sat

Aktualisiert am
21.04.2025 - 19:54:49
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Der junge römische Tribun Marcellus Gallio (Richard Burton) hat sich in Rom mit den falschen Leuten anlegt und wird zur Strafe nach Palästina versetzt. Dort muss er eine Kreuzigung bewachen, bei der auch Jesus aus Nazaret hingerichtet wird. Beim Würfelspiel gewinnt der Offizier dessen Gewand, das ihn aber in eine seltsame Beklemmung versetzt, weshalb er es angewidert wegwirft. Doch schon wenig später muss er es im offiziellen Auftrag suchen und soll es nach Rom bringen. Was er dabei erlebt, verändert den arroganten Sprössling einer Senatorenfamilie, der sich schließlich selbst zum Christentum bekennt und dafür bereit ist, sein Leben aufs Spiel zu setzen.

Der monumentale Historienfilm von Henry Koster war der erste abendfüllende Spielfilm im CinemaScope-Format und wurde 1954 für fünf „Oscars“ nominiert; für die Kategorien „Beste Ausstattung“ und „Bestes Kostüm“ gewann er die begehrte Trophäe. Der Film wurde als „modernes Unterhaltungswunder“ beworben, „das man ohne Brille sehen kann“. Anfang der 1950er-Jahre florierten in den USA 3D-Filme, die mit Hilfe entsprechender Brillen ein räumliches Sehen ermöglichten. Weil für das CinemaScope-Format seinerzeit noch eine gebogene Leinwand nötig war, um Randunschärfen auszugleichen, suggerierte das Marketing, dass man es hier ebenfalls mit einem „räumlich wirkenden“ Film zu tun habe, für den man jedoch keine 3D-Brille benötige.

Im Filmdienst hieß es seinerzeit: „Der neue Effekt des hier erstmals angewandten Cinemascope-Verfahrens liegt in einer Steigerung des dekorativen und dramatischen Stils. Die geistig-künstlerische Ausdrucksform kommt jedoch dabei zu Schaden“. Und Gunter Groll notierte: „Vorerst indessen brüllt das bunte Panorama, die Farben knallen, und die Riesenleinwand zittert. Und unbeobachtet in einer Ecke sitzt die Muse der Filmkunst, hält sich die Ohren zu und weint.“ In Deutschland startete der Film am 4. Dezember 1953. – Ab 12.

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