Der österreichische Komponist Anton Bruckner (1824 - 1896) hat der Nachwelt ein schwieriges Werk hinterlassen, dessen späte Stücke vor allem enorme Kraft und Willen ausstrahlen. Dabei war der Linzer Schullehrer noch mit 43 Jahren "nicht mehr als ein Versprechen", der immer neue Vorwände erfand, um seiner künstlerischen Begabung nicht folgen zu müssen. Hin- und hergerissen zwischen bürgerlicher Sicherheit und der Liebe zur Musik zögerte er seit seiner Jugend eine Entscheidung hinaus, ließ sich zum Lehrer ausbilden, studierte aber insgeheim Musik, übernahm 1855 das Amt des Dom-Organisten und widmete sich ausführlich der Kompositionslehre und Instrumentation. Doch den Schritt nach Wien ans Konservatorium wagte der begnadete Orgelspieler und -improvisator erst nach einer schweren Nervenkrise, die er 1867 im Wasserkurort Bad Kreuzen kurierte.
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