Das Holz knistert im Kamin, die langstieligen Weingläser stehen auf dem Tisch, draußen in der Nacht: nichts als Nebel, Baum und Heide. Kein Zweifel, in diesem alten Backsteinhaus irgendwo in der moorigen deutschen Provinz kann sich jederzeit der Horror in die vermutete oder behauptete Geborgenheit einnisten. Diejenige, die das offenbar ahnt und zugleich wie einen bösen Zauber abwehrt, wirft zu Beginn des Films einen durch Mark und Bein gehenden Blick in die Kamera, zu uns, die wir offenbar Verbündete oder Angeklagte sind, bevor sie sich mit einem kleinen Bündel im Arm durchs Unterholz schlägt.
Wie sich herausstellt, handelt es sich um eine Rückblende. Sebastian Ko, der nach seinem Kinofilm „Wir Monster“ (2014) vor allem Fernsehkrimis drehte, lässt die Handlung seines Familiendramas „Geborgtes Weiß“ dann wieder einsetzen, als das kleine Bündel Nathan (Elia Gezer) schon im Grundschulalter ist und sich die Zeit im einsamen Garten mit dem Abbrechen von Ästen vertreibt. Seine selbstbewusste, humor- und liebevolle Mutter Marta ist Ärztin (