Predator: Killer of Killers
Action | USA 2025 | 90 Minuten
Regie: Dan Trachtenberg
Filmdaten
- Originaltitel
- PREDATOR: KILLER OF KILLERS
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 2025
- Produktionsfirma
- 20th Century Studios/Davis Ent./The Third Floor
- Regie
- Dan Trachtenberg
- Buch
- Micho Rutare
- Länge
- 90 Minuten
- Kinostart
- -
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 18.
- Genre
- Action | Animation | Science-Fiction
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Die animierte Anthologie „Killer of Killers“ präsentiert drei Geschichten über mächtige Kriegerinnen und Krieger, die sich im Laufe der Jahrhunderte intergalaktischer Jäger erwehren müssen.
Die Grundfrage, die das „Predator“-Universum stellt, ist simpel: Wer ist Jäger und wer Beute? Doch es gibt noch eine simplere Frage, die dafür sorgt, dass seit 1987 regelmäßig neue Filme, Serien und Videospiele entstehen: „Wäre es nicht cool, wenn…?“. Der erste Teil der Serie wollte wissen: „Wäre es nicht cool, wenn Arnold Schwarzenegger gegen eine außerirdische Killermaschine kämpfen würde?“ Weitere Teile: „Wäre es nicht cool, wenn dieses Monster bereits Aliens und Cowboys begegnet wären?“ Und vor 15 Jahren stellte „Predators“ die Frage: „Wäre es nicht cool, wenn ein Predator gegen einen Samurai antreten würde?“. Das Animationsspektakel „Predator: Killer of Killers“ setzt dieses Gedankenspiel fort und wartet mit drei extravaganten Geschichten auf, die in unterschiedlichen Jahrhunderten spielen.
Schild, Schwert, Kugelhagel
In der ersten Episode befindet sich die Anführerin eines Wikinger-Clans auf einem Rachefeldzug. In der zweiten treffen zwei Brüder im feudalen Japan aufeinander, und in der dritten Folge will ein vorlauter Jungpilot im Zweiten Weltkrieg mitfliegen. Jeder Geschichte beginnt mit einem Konflikt unter Menschen, in den unverhofft die intergalaktischen Großwildjäger platzen. Die Schauplätze und die Wahl der Waffen sind abwechslungsreich: Die Wikinger-Saga wird als nordisches Schlachtenepos erzählt, in dem eindrucksvoll unter Beweis gestellt wird, dass ein Schild nicht nur der Verteidigung dient. Die Geschichte der beiden Brüder vermengt ikonische Momente aus Ninja- und Samurai-Filmen und kommt fast ohne Worte aus. Die Luftschlacht über dem Pazifik ist aufgrund des geschwätzigen Protagonisten die leichtherzigste Episode und kombiniert den Stil klassischer Hollywood-Kriegsfilme mit Science-Fiction-Action.
Die Hauptfiguren beschreiten unterschiedliche Wege, um die Konflikte zu bewältigen: Bei den Wikingern dominiert pure Stärke, der Samurai setzt auf Präzision und Eleganz, der Pilot auf Einfallsreichtum. Inszeniert wird das in opulenten, häufig sehr brutale Actionsequenzen, ehe jede Geschichte in einem furiosen Finale gipfelt. Die Animation tobt sich bildgewaltig aus: Bei den Wikingern spritzt rotes Blut auf den weißen Schnee, in Japan schimmern Pagoden im Mondlicht, und über dem Pazifik tauchen die Flugzeuge in engen Kurven durch die Wolkendecke.
Der seit den „Spider-Verse“-Filmen beliebte Animationslook, der 3D-Animation mit Texturen überzieht, die an klassische Comics erinnern, passt sich dem hohen Tempo an und vermag in jeder Geschichte eigene Akzente zu setzen.
Wenn es blutet, kann man es töten
Wie das titelgebende Monstrum ist der Film auf ein einziges Ziel hin ausgerichtet: blutige Unterhaltung. Mehr als die bisherigen Filme der Reihe setzt „Killer of Killers“ auf pure Action. Die Horror- und Thrillermomente verschwinden zwar nicht ganz, treten aber deutlich in den Hintergrund. Die Figuren und ihre Geschichten werden mit bekannten Mustern so eingeführt, dass sie schnell greifbar sind, ehe sie sich in den Kampf stürzen.
Die Frage, wie Gewalt beurteilt wird, je nachdem, wer sie ausübt, zieht sich durch alle Episoden und wird innerhalb der wechselnden kulturellen Rahmenbedingungen jeweils anders beleuchtet. Dabei werden sowohl Familienkonstellationen als auch Machtgefüge infrage gestellt, da narrativ oder visuell Parallelen zwischen den monströsen Aliens und den irdischen Monstern aufleuchten, seien es innere Dämonen oder übermächtige Elternfiguren. Nichts davon gewährt tiefere Einblicke oder überraschende Erkenntnisse; dennoch sind es diese Nuancen, die „Killer of Killers“ trotz seiner zügellosen Gewaltexzesse zu mehr als einem animierten Exploitationfilm machen.
Blutrausch im Achterbahntempo
Regisseur Dan Trachtenberg, der schon für „Prey“ und „Predator: Badlands“ verantwortlich zeichnete, bietet einen kurzweiligen Ausflug ins Predator-Universum. Die Anthologie ist ein kompromissloses Blutbad im Turbo-Modus. Das hohe Tempo fordert auch vom Publikum eine gewisse Energie. Obwohl die Segmente qualitativ konstant sind und immer wieder neue Ideen präsentieren, besteht die Gefahr einer gewissen Reizüberflutung. Die spektakuläre Action pausiert nur in wenigen Momenten; die eher überflüssige Rahmenhandlung wird erst als vierte Episode präsentiert. Dabei macht es durchaus einen Unterschied, ob man sich nur einmal oder gleich viermal auf einen Adrenalinrausch einlassen muss; beim vierten Mal kann durchaus ein flaues Gefühl im Magen zurückbleiben.