Ein Blick zurück nach vorn: Das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt am Main wartet anlässlich des 50. Leinwandjubiläums mit einer Sonderausstellung zu Stanley Kubricks Science-Fiction-Klassiker (1968) auf. Anlass für eine Revision.
Er gehört 2018 zu den großen filmkulturellen Themen:
Stanley Kubricks wegweisender Science-Fiction-Film „2001: Odyssee im Weltraum“,
der nun seit fünfzig Jahren durch den popkulturellen Orbit kreist – seine
Premiere feierte der Film im April 1968 in den USA; im September des Jahres kam
er dann auch in den (west-)deutschen Kinos an. Die Ausstellung des Deutschen
Filmmuseums in Frankfurt/Main, die seit 21. März und noch bis 23. September
unter dem Titel „Kubricks 2001. 50 Jahre A SPACE ODYSSEY“ den Klassiker
würdigt, ist indes nur ein Teil der großangelegten Gesamtschau zum Phänomen
Kubrick, die bereits 2011 im Filmmuseum zu sehen war und sich seitdem auf
großer Tour durch diverse internationale Filmmuseen befindet. Dies sollte einem
bewusst sein, wenn man die Präsentation angemessen würdigen möchte: Sie geht
als „ausgekoppelter“ Teil der Gesamtschau recht unvermittelt in medias res und erschließt
entsprechend wenig über Kubricks Leben und Werk vor „2001“. Was nicht von
Nachteil sein muss, denn so steht der beschränkte, doch äußerst geschickt
genutzte Raum im Filmmuseum ausschließlich der „Space Odyssey“ zur Verfügung,
und das dazu Gebotene ist seinem Umfang und seiner Vielfältigkeit nach
beeindruckend.
Das Deutsche Filmmuseum hat sich ohnehin einen Namen
für die sorgfältige wissenschaftliche Kubrick-Pflege in Deutschland und darüber
hinaus gemacht (die Vernissage fand statt in Anwesenheit von Kubricks
Stieftochter Katherina sowie von Jan Harlan, einem engen Mitarbeiter in
Kubricks späteren Jahren). Dem mag es zu verdanken sein, dass die Ausstellung
von einer reichen Auswahl an Originalmanuskripten, -briefen und
-ausstattungsgegenständen aus dem Entstehungsprozess von „2001“ profitieren
kann. So können die Besucher sowohl einen der Affenköpfe aus der Exposition des
Films als auch den Raumfahrerhelm (den roten!), sowohl die Hamilton-X-01-Uhr
als auch HAL 9000, den einzig echten und (un-)fehlbaren Bordcomputer, aus der
Nähe bestaunen.