Die Kritikerinnen und Kritiker von filmdienst.de haben den bissig-satirische Politthriller „One Battle After Another“ von Paul Thomas Anderson zum wichtigsten Film des Jahres gekürt. Dicht gefolgt von „In die Sonne schauen“, der es jetzt auch auf die „Oscar“-Shortlist geschafft hat. Zu den weiteren „Top Ten“ gehören vieldiskutierte Werke wie Brady Corbets „Der Brutalist“ und Kathryn Bigelows „A House of Dynamite“.

Lange war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In den "Top Ten"-Listen, die die Kritikerinnen und Kritiker von filmdienst.de der Redaktion im Dezember geschickt hatten, dominierten zwei sehr unterschiedliche Filme: Paul Thomas Andersons „One Battle After Another“ und Mascha Schilinskis „In die Sonne schauen“. Der eine ist ein bitter-satirischer Thriller, der die politischen Gräben in den USA in Form einer absurd eskalierenden Katz-und-Maus-Geschichte abhandelt, in der ein ehemaliger linker Revolutionär und seine Tochter den Nachstellungen eines stramm rechten Generals entkommen müssen. Der andere erzählt ein komplexes, mit verschiedenen Zeitebenen arbeitendes Drama um Frauenschicksale, die sich auf einem Bauernhof im Norden von Sachsen-Anhalt von den 1910er- bis zu den 2020er-Jahren entfalten.

Beide Filme gehören zu den Werken, die bei den großen Filmpreisen eine wichtige Rollen spielen werden; „One Battle After Another“ gilt als Favorit bei der „Golden Globes“-Verleihung; „In die Sonne schauen“ hat es als deutscher Vertreter soeben auf die „Oscars“-Shortlist geschafft und ist für stolze acht „European Film Awards“ nominiert.

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Dass in der Gunst der Kritiker:innen bei der Wahl des wichtigsten Filmes für das Jahr 2025 letztlich „One Battle After Another“ knapp vor „In die Sonne schauen“ rangierte, spiegelt vielleicht auch den Umstand wider, wie stark das Thema USA und die Sorge um die dortigen politischen Entwicklungen unter Donald Trump alle beschäftigt. Auch weitere Filme, die sich mit unterschiedlichen Facetten des American Way of Life befassen, haben es unter die zehn Kritiker-Favoriten geschafft: Brady Corbets episches Historiendrama „Der Brutalist“, das eine Linie vom europäischen Faschismus zum US-Kapitalismus zieht, Kathryn Bigelows „A House of Dynamite“, der das katastrophische Potenzial des sicherheitspolitischen Status quo aufzeigt, sowie Clint Eastwoods „Juror #2“, in dem es in Form eines Gerichtsdramas um Dilemmata des US-Rechtssystems geht.

Für alle Filme, die von den Autorinnen und Autoren zu den Besten des Jahres gekürt haben, gilt: Sie verdienen es, auch in kommenden Jahren und jenseits von Aktualitäten in Erinnerung zu bleiben.

Neue Visionen — "In die Sonne schauen" von Mascha Schilinski

Die besten Filme des Jahres 2025

One Battle After Another

Drama | USA 2025 | 162 Minunten | Regie: Paul Thomas Anderson | FSK: ab 16.

Ein eindrückliches Epos über eine Gruppe revolutionärer Linker aus Los Angeles, die wegen ihrer Attacken gegen das System vom Militär gesucht werden.

In die Sonne schauen

Drama | Deutschland 2024 | 154 Minuten | Regie: Mascha Schilinski | FSK: ab 16.

Ein virtuoses zwischen Erzählebenen springendes Drama um vier Mädchen und junge Frauen, die im Zeitraum zwischen den 1910er- und 2020er-Jahren nacheinander auf einem Hof in Sachsen-Anhalt leben und über die Generationen hinweg in ihren Schicksalen miteinander verknüpft sind.

Der Brutalist

Drama | Großbritannien 2024 | 216 Minuten | Regie: Brady Corbet | FSK: ab 16.

Ein Filmepos über einen dem Holocaust entronnenen Architekten, der in den USA mit einem gigantischen Bauwerk seinen Traumata zu entkommen hofft.

A House of Dynamite

Drama | USA 2025 | 112 Minuten | Regie: Kathryn Bigelow | FSK: ab 12.

Atemlos spannende Thriller um eine Atomrakekte, die auf die USA zufliegt und die Frage nach einem atomaren Präventionsschlag stellt.

Frankenstein

Drama | USA 2025 | 150 Minuten | Regie: Guillermo del Toro | FSK: ab 16.

In der Neuverfilmung des Romans von Mary Shelley wird die Geschichte von Victor Frankenstein und seiner „Kreatur“ auf deren Ursprünge in der britischen Romantik zurückgeführt und dabei die Dialektik moderner Wissenschaft aufgedeckt.

The Secret Agent

Thriller | Brasilien 2025 | 161 Minuten | Regie: Kleber Mendonça Filho | FSK: ab 16.

Entschleunigter Agentenfilm um einen Brasilianer, der zur Zeit der Militärdiktatur in den 1970er-Jahren unter falschem Namen in einer Kommune für politisch Verfolgte unterkommt.

Juror #2

Drama | USA 2024 | 114 Minuten | Regie: Clint Eastwood | FSK: ab 12.

Ein hochaktuelles US-Gerichtsdrama um einen Geschworenen, der während eines Mordprozesses erkennt, dass er womöglich für den Tod des Opfers verantwortlich ist.

Sentimental Value

Drama | Norwegen/Dänemark/Schweden/Deutschland/Frankreich 2025 | 133 Minuten | Regie: Joachim Trier | FSK: ab 12.

Ein Familiendrama um einen gealterten Regisseur, der seine entfremdete Tochter für die Hauptrolle seines neuen Films gewinnen will.

Caught By the Tides

Drama | China 2024 | 111 Minuten | Regie: Jia Zhang-Ke | FSK: ab 12.

Ein zwei Jahrzehnte umspannendes Liebesdrama um eine Sängerin und ihren Boss und Freund, die sich vor dem Hintergrund der sich wandelnden chinesischen Gesellschaft trennen und wiederbegegnen.