Das Epos über den englischen Offizier, Agenten, Archäologen und Schriftsteller T.E. Lawrence (1888-1935, im Film gespielt von Peter O’Toole) ist ein Meilenstein des Monumentalkinos - dank der schwelgerischen Panorama-Bilder von Kameramann Freddie Young, die die Wüste als Schauplatz fast mysthisch erstrahlen lassen, dank der suggestiven Musik von Maurice Jarre und nicht zuletzt dank der faszinierenden Vielschichtigkeit der Titelfigur und der spannungsvollen Ausleuchtung ihrer Rolle im Vorderen Orient der Kolonialzeit, als Lawrence
während des Ersten Weltkrieges den arabischen Aufstand gegen die türkischen
Besatzer anzettelte und anführte.
Der von großartigen Darstellern getragene
Film legt weniger Wert
auf breit ausgespielte Kampfhandlungen, sondern macht die entbehrungsreichen
Wüstenritte, die Einsamkeit und die ungeheure Kraftanstrengung augenfällig.
Zudem setzt sich der Film von David Lean auch kritisch mit
der Führungspersönlichkeit von Lawrence auseinander, zeigt dessen Anfälle von
Blutdurst, Eitelkeit, masochistische Anwandlungen und unterdrückte
Homosexualität. – Sehenswert ab 16.