Nun, da die Kinos geschlossen sind und man in den eigenen
vier Wänden nach Fenstern in fremde Welten sucht, merkt man plötzlich, dass
sich im Internet jenseits von Netflix & Co. viele neue Möglichkeiten
eröffnen. Dort ist längst eine bunte Szene entstanden, die ein reiches,
vielfältiges Angebot primär an Filmkunst, aber auch an Experimental- oder
Dokumentarfilmen bereithält. Ein erster Versuch, sich einen Überblick zu
verschaffen.
Jetzt, da die Kinos geschlossen sind, richtet sich die
Aufmerksamkeit auf das Filmangebot im Internet. Spätestens jetzt ist der
Augenblick, sich auch jenseits der großen Streaming-Tanker Netflix und Amazon
einen Überblick zu verschaffen. Unzählige Festivals versuchen sich ja gerade an
mehr oder weniger improvisierten Online-Ausgaben. Das Internationale Frauenfilm
Festival hat seine Netz-Premiere soeben via Facebook absolviert; demnächst
stehen goEast, DOK.fest München, die Kurzfilmtage Oberhausen und viele andere
an. Doch auch jenseits der Festivals gibt es bei näherer Betrachtung einiges zu
entdecken. Ohne dass dies bislang so richtig ins Bewusstsein gerückt wäre, ist
ein reiches, vielfältiges Online-Angebot entstanden, das jetzt durch
verschobene oder verlagerte Kinostarts einen weiteren Schub erhält. Das
Folgende ist ein erster Versuch, sich einen Überblick zu verschaffen.
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Der Streaminganbieter Onlinefilm aus Bad
Schwartau ist einer der großen unter den kleinen deutschen Anbietern. In
Kooperation mit einer Reihe von Festivals, insbesondere aus dem
Kurzfilmbereich, und mit Verleihern wie der Filmgalerie 451 deckt
der Anbieter eine große Bandbreite von Filmen ab. Der Schwerpunkt liegt auf
deutschen Produktionen, zeitlich vor allem ab etwa dem Jahr 2000. Innerhalb
dieser Grenzen finden sich zahlreiche Perlen: frühe Filme von Thomas Arslan, einem der wichtigsten Vertreter der Berliner Schule, zahlreiche
Filme von Maria Speth, deren „Madonnen“ (2007)
völlig zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist, plus eine Riege unabhängiger
Filmemacher und Filmemacherinnen wie Irene von Alberti (etwa „Der lange Sommer der Theorie“), Max Linz („Ich will mich nicht künstlich aufregen“) oder Tatjana Turanskyj („E