Ein verkanntes Meisterwerk von Orson
Welles aus den 1950er-Jahren erzählt eine fantastische Kriminalgeschichte,
deren bravouröse Inszenierung die labyrinthische Handlung zu höchster
Intensität verdichtet.
Wenn man das Kino als einziges
Durcheinander betrachtet, thront Orson Welles mitsamt seinem Film
„Mr. Arkadin“ (fragwürdiger, wahrscheinlich vom Make-Up von
Welles’ Figur inspirierter deutscher Titel: „Herr Satan persönlich“)
unangefochten inmitten des Chaos. Ein Film wie die am Himmel strahlenden Funken
eines Feuerwerks, in dem jede Szene gleich einem Trailer einen größeren Film
verspricht. Ein Versprechen aber, das nie eingelöst wird und gerade deshalb
hält.
Die Figur des Gregory Arkadin entstammt
dem Radiouniversum von Welles und seiner unendlichen Faszination für ungeklärte
Identitäten und Männer, die etwas verbergen oder so erscheinen, als hätte es
sie nie gegeben. Mehr oder weniger parallel zu den Dreharbeiten des Films
schrieb Welles auch den gleichnamigen Roman; die scharfgeschliffenen Dialoge im
Film erinnern bereits an Literatur.